Borkenkäfer im Harz: Waldschützer erwarten keine Extremschäden
Nach jahrelangen extremen Schäden durch Borkenkäfer blicken Experten in diesem Jahr entspannter auf die Wälder im Nationalpark Harz. Es gebe deutlich weniger Käfer - es fehle ihnen auch an Nahrung.
Niedersachsens Wälder seien zwar noch nicht gänzlich frei von borkenkäferbedingten Schäden, sagt Rainer Hurling von der Abteilung Waldschutz bei der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt. Diese seien aber eher punktuell und bewegten sich auf einem handhabbaren Niveau. Das gelte auch für die Wälder im Harz. Demnach seien die Käferdichten nach jahrelangen Extremschäden seit 2018 schon im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Derzeit gehe man nicht von einer größeren Massenvermehrung aus, so Hurling.
Borkenkäfer fehlt die Nahrungsgrundlage
Das liege laut den Experten auch daran, dass dem Borkenkäfer schlicht die Nahrungsgrundlage fehlt. So sei der überwiegende Teil der weitläufigen Altbestände an Fichten inzwischen abgestorben, erläutert der Sprecher des Nationalpark Harz, Martin Baumgartner. Hinzu komme eine deutlich günstigeren Witterung im vergangenen Jahr. Und nicht zuletzt hätten auch die jahrelangen Bekämpfungsanstrengungen der Forstbetriebe Wirkung gezeigt. "Unbefallene Nadelbäume konnten sich gut erholen", sagt Rainer Hurling. Das gelte sowohl für die Fichte als auch für die Kiefer.
95 Prozent der Fichten zerstört
Niedersachsens Wälder litten in den vergangenen Jahren immer wieder unter massivem Borkenkäferbefall. Allein im Landeswald im Harz, der rund ein Drittel der Waldfläche in Niedersachsen ausmacht, waren 2024 nach Angaben der Landesforsten etwa 95 Prozent der Fichten zerstört worden. Die Bäume waren durch Stürme und Dürre besonders anfällig für den Borkenkäfer geworden.
