EIn Mitarbeiter der Landesforsten und ein Hund bei vom Borkenkäfer befallenen Bäumen im Harz. © NDR Foto: Marie-Luise Stiller

Borkenkäfer: Mögliche Entspannung bei Fichten in Niedersachsen

Stand: 08.06.2024 18:17 Uhr

Die Landesforsten in Niedersachsen rechnen mit einer milden Borkenkäfer-Saison. Vor allem bei den Fichten könnte das feuchte Wetter für weniger Befall sorgen. Sorge bereitet den Experten nun jedoch ein Eichen-Schädling.

Bei den Fichten machten sich neben dem Niederschlag im Winter und Frühjahr und dem Rückgang des Fichtenbestandes auch die Gegenmaßnahmen bezahlt, wie die Landesforsten mitteilten: Die Behörde setzt demnach darauf, Fichten, die vom Buchdrucker-Borkenkäfer befallen sind, schnell zu fällen und aus dem Wald zu bringen. Dadurch soll verhindert werden, dass die Käfer auf andere Bäume wandern und auch diese befallen. Sollte keine Gefahr für andere Bäume oder Menschen bestehen, würden abgestorbene Bäume als Totholz im Wald zurückgelassen. Dadurch soll unter anderem neuen Setzlingen Schutz geboten werden.

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95 Prozent der Fichten im Landeswald zerstört

Im Oktober vergangenen Jahres waren nach Angaben der Landesforsten etwa 95 Prozent der Fichten im Landeswald im Harz zerstört. Der Landeswald macht demnach rund ein Drittel der Waldfläche in Niedersachsen aus. Durch Stürme und Dürre waren Fichten in den vergangenen Jahren anfällig für den Borkenkäfer geworden. Der Schädling vermehrte sich dadurch stärker als üblich.

Eichenprachtkäfer befällt Baumkronen

Sorge bereit den Landesforsten allerdings die Situation bei den Eichen. Der sogenannte Eichenprachtkäfer kann den Angaben zufolge die Baumkronen von Eichen befallen, was zum Tod der Bäume führt. In Teilen Hessens und Sachsen-Anhalts habe es in den Vorjahren bereits großflächige Schäden gegeben, sagte ein Sprecher der Landesforsten. Der Eichenbestand werde deshalb genau beobachtet, um befallene Bäume schnell zu fällen.

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Insekten profitieren von Trockenheit und hohen Temperaturen

Das extremere Wetter in den vergangenen Jahren habe alle Baumarten beeinträchtigt. Sie seien dadurch anfällig für Schädlinge wie Insekten geworden, so der Landesforsten-Sprecher. Die Insekten hätten von den hohen Temperaturen und der Trockenheit profitiert. So gebe es bei der Buche Trockenschäden, wodurch sie von Insekten und Fäulepilzen befallen werde.

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