Niedersachsens Wald zählt bundesweit zu den gesündesten
Dem Wald in Niedersachsen geht es im Bundesvergleich gut. Das geht aus dem aktuellen Waldzustandsbericht hervor. Demnach wiesen im Jahr 2023 Baumkronen auf 24 Prozent der Fläche deutliche Schäden auf.
Im Vorjahr waren noch 27 Prozent der Baumkronen in einem schlechten Zustand, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium in dem Bericht am Montag mitteilte. Deutliche Schäden bedeutet demnach, dass die Baumkrone mehr als ein Viertel ihrer Blätter verloren hat - und damit von einer sogenannten Kronenverlichtung betroffen ist. Im Bundesschnitt gab es zum Vergleich auf 36 Prozent der Waldflächen deutliche Kronenverlichtungen.
Trockenheit, Sturm und Hitze setzen Bäumen zu
Niedersachsen steht damit deutschlandweit vergleichsweise positiv da - nur in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg geht es dem Wald besser. Mathias Aßmann von den Landesforsten betonte aber gegenüber NDR Niedersachsen, dass auch in Niedersachsen der Wald leidet. Vor allem Hitze, Stürme und fehlender Niederschlag seien die Gründe. Gerade die Baumarten Eiche, Fichte und Buche sind mit jeweils 49, 42 und 39 Prozent (Vorjahr: 53, 43, 47 Prozent) der Flächen geschädigt, wie es in dem Waldzustandsbericht heißt.
Kiefern in Niedersachsen erholen sich
Am besten geht es in Niedersachsen den Kiefern: Nur 12 Prozent der Baumart (Vorjahr: 17 Prozent) weisen Kronenverlichtungen auf. Dieser Trend lässt sich laut Untersuchung bundesweit feststellen. Das könnte den Angaben zufolge daran liegen, dass die durch starke Trockenheit seit 2018 ausgelöste Massenvermehrung des Borkenkäfers ihren Höhepunkt überschritten hat. Wie sich der Zustand des Waldes künftig entwickeln wird, ist laut Aßmann jedoch schwer vorherzusagen. Durch den regenreichen Winter seien die Waldböden aktuell wieder gut durchfeuchtet, sagte er.
Ältere Bäume besonders von Kronenverlichtung bedroht
Besonders ältere Bäume über 60 Jahre sind laut Bericht bedroht. "Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Der Waldzustand wird seit den 80er-Jahren einmal jährlich über Stichproben untersucht. Rund ein Drittel der Landesfläche in Deutschland ist mit Wald bedeckt.