AfD-Wahlkampf in Northeim: Parteichef Chrupalla wirbt um Stimmen
Bei seinem einzigen Wahlkampf-Auftritt in Niedersachsen sprach Tino Chrupalla nach Angaben der Polizei vor etwa 230 Anhängern. Trotz einer Gegendemonstration blieb es nach Angaben der Polizei friedlich.
Eine Woche vor der Bundestagswahl machte Chrupalla am Samstagabend unter anderem den Ukraine-Krieg und die deutsche Außenpolitik zum Thema. Dabei bezeichnete er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj als "Bettelpräsidenten". Der AfD-Chef sprach sich dafür aus, die von Russland angegriffene Ukraine nicht weiter zu unterstützen. Deutschland solle stattdessen wieder günstiges Gas aus Russland kaufen.
AfD-Gegner demonstrieren friedlich
Gegendemonstranten sorgten dafür, dass Tino Chrupalla in Northeim gegen Trillerpfeifen und Rufe anreden musste. Die Polizei sprach von 400 Teilnehmern an dem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisierten Protest. Beide Versammlungen seien friedlich verlaufen. Die AfD im Landkreis Northeim gilt als besonders rechts ausgerichteter Verband.
Wenzel Schmidt mit auf der Bühne
Neben Chrupalla stand auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Jan Wenzel Schmidt auf der Bühne. Wenzel Schmidt ist Gründer der vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften Jungen Alternative in Sachsen-Anhalt. Er beschäftigt seit Kurzem Christian Lüth als Mitarbeiter. Lüth war vor vier Jahren als Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag entlassen worden, nachdem er die "Vergasung" und "Erschießung" von Migranten ins Spiel gebracht hatte. ProSieben hatte ihn dabei heimlich gefilmt.
AfD könnte zweitstärkste Kraft werden
Laut dem ARD-Deutschlandtrend liegt die AfD eine Woche vor der Bundestagswahl bundesweit bei 21 Prozent Zustimmung. In Niedersachsen sind es Umfragen zufolge 18 Prozent.
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