Windräder: Stärkerer Schutz von Fledermäusen gefordert
Beim Windkraftausbau setzen Tierschützer für einen stärkeren Schutz von Fledermäusen ein. Bei jeder neuen Anlage müsse eine sogenannte Abschaltautomatik eingebaut werden.
Das fordert der Verein Deutsche Fledermauswarte. Dabei handelt es sich um einen Mechanismus, bei dem die Windräder abgeschaltet werden, wenn eine günstige Witterung für Fledermäuse zum Fliegen herrscht. Tierschützer machen schon seit Jahren auf Populationsrückgänge bei Fledermäusen aufmerksam. Zwischen 250.000 und 300.000 Tiere sterben jährlich in Deutschland, sagte der Fledermaus-Regionalbetreuer der Region Hameln, Rainer Marcek. "Eine Hauptgefährdungsquelle stellen Windkraftanlagen dar", betonte Marcus Fritze von der Fledermauswarte. Auch durch das Insektensterben und den Rückgang der Wälder würde die Population der kleinen Flugtiere schrumpfen.
Abschaltautomatiken und Ultraschallsensoren
Die verwirbelte Luft der Rotorblätter von Windrädern und die dadurch entstehenden Luftdruckveränderungen führen bei Fledermäusen zum Zerreißen der inneren Organe der Tiere. Tierschützer machen sich deshalb für Abschaltautomatiken für alle Anlagen sowie eine strenge Kontrolle dieser Technik stark. Auch das sogenannte Gondelmonitoring stellt aus ihrer Sicht eine Lösung dar. Dabei können über Ultraschallsensoren herannahende Fledermäuse geortet werden, um dann die Windkraftanlagen ebenfalls kurzzeitig abzuschalten.