Warnstreik in Niedersachsen: Busse und Müll bleiben stehen
Der Bus- und Bahnverkehr in Niedersachsen ist heute wegen eines Warnstreiks eingeschränkt - etwa in Hannover, Osnabrück und Wolfsburg. Ver.di hat zudem bei Entsorgern, Kitas und Rettungsdienst zum Ausstand aufgerufen.
Am stärksten trifft die Aufforderung der Gewerkschaft heute wohl diejenigen, die den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) will mit dem Warnstreik den Druck vor den Tarifgesprächen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am Freitag erhöhen. In Hannover sind heute zwei Demonstrationszüge und eine Kundgebung auf dem Opernplatz geplant, zu denen ver.di bis zu 15.000 Teilnehmende erwartet.
Warnstreik im Nahverkehr: Diese Städte sind betroffen
Gestreikt wird unter anderem bei folgenden Verkehrsbetrieben:
Braunschweig: Zwei Tage keine Busse und Bahnen
Die Braunschweiger Verkehrsgesellschaft (BSVG) wird seit gestern ganztägig bestreikt. Busse und Bahnen bleiben auch heute im Depot, ebenso fallen die Anruf-Linien-Taxis (ALT) und mehrere Regiobus-Linien aus. Nur der Schulverkehr für Grundschüler findet wie gewohnt statt.
Drei Tage Streik und Kundgebung in Göttingen
In Göttingen streiken die Verkehrsbetriebe seit Mittwoch bis einschließlich Freitag. Am Freitag findet eine regionale Kundgebung um 10 Uhr am Rathausvorplatz statt. Betroffen sind auch die Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB), der Abfallzweckverband Südniedersachsen und die Kreisabfallwirtschaft Northeim (KAW).
Hannover: Keine Stadtbahnen, Busse fahren teilweise
In Hannover fahren heute auf den Linien der Üstra bis Betriebsschluss weder Busse noch Stadtbahnen. Nicht betroffen sind die Buslinien von Regiobus, teilte ein Sprecher der Üstra mit. Fahrten, die durch den Regiobus-Subunternehmer Üstra-Reisen durchgeführt werden, sollen allerdings auch ausfallen. Die Kitas bleiben laut Stadt ebenfalls geschlossen, genauso wie alle Bürgerämter - außer das am Aegidientorplatz.
Einschränkungen in Goslar, Wolfsburg und Peine
In Goslar wird auch heute der Stadtbus-Betrieb bestreikt. In Wolfsburg bleibt der Fahrbetrieb der Wolfsburger Verkehrs-GmbH (WVG) weitgehend eingestellt, betroffen sind auch der Berufsverkehr ins Volkswagen-Werk und der PlusBus. Die von Subunternehmen betriebenen Linien fahren planmäßig weiter. Auch in Peine streikt die Verkehrsgesellschaft.
Osnabrück: Schulbusse fallen aus
Auch in Osnabrück gibt es heute massive Einschränkungen im Busverkehr. Das städtische MetroBus-Netz wird nicht bedient. Auch ein großer Teil der Schülerfahrten im Stadtgebiet fällt nach Angaben der Stadtwerke Osnabrück aus. Lediglich die Stadtbuslinien 10 bis 21 werden weiterhin durch private Unternehmen betrieben.
Warnstreik trifft auch Landkreise und Kommunen
Neben Städten sind mehrere Landkreise beziehungsweise Kommunen von den Warnstreiks betroffen. In der Wesermarsch fällt heute laut Verkehrsbetrieben Bremen/Niedersachsen der öffentliche Nahrverkehr aus, zumindest in den nördlichen Gebieten. Das gelte auch für den Schulbusverkehr. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg und der Gemeinde Amt Neuhaus fallen nach Verwaltungsangaben zahlreiche Bus-Fahrten aus.
Keine Müllabfuhr in mehreren Städten
In vielen Städten wird außerdem die Abfallentsorgung bestreikt. In Göttingen streiken zudem die Entsorgungsbetriebe (GEB) und Straßenreinigung. Abfallbehälter werden erst am nächsten regulären Termin geleert. Zum Warnstreik der Abfallentsorgung wurde außerdem aufgerufen in Hannover, Celle, Uelzen, Hildesheim und Hameln-Pyrmont.
Kitas in Lüneburg und Stade betroffen?
Die Stadt Lüneburg rechnet damit, dass heute auch Kitas und Hort-Einrichtungen vom Warnstreik betroffen sein können. Auch die Stadt Stade hält das für möglich, erwartet aber keine so ausgeprägten Einschränkungen wie in der vergangenen Woche.
Warnstreik am Klinikum Oldenburg und bei Rettungsdiensten
Gestreikt wird heute auch in Oldenburg. Laut ver.di-Ankündigung sind davon Kitas, die öffentliche Verwaltung sowie das Klinikum Oldenburg betroffen. Einige planbare Operationen müssten verschoben werden, teilte das Klinikum mit. Zudem beteiligen sich Beschäftigte der Rettungsdienste Ammerland, Aurich, Friesland, Wittmund und Wesermarsch am Ausstand. Auf dem Auricher Marktplatz sind ver.di zufolge eine Kundgebung geplant.
