Vor der Bundestagswahl: So wählen junge Leute
Junge Männer und Frauen wählen unterschiedliche Parteien, Männer eher rechts und Frauen eher links. Das zeigen die Ergebnisse der Europawahl 2024. Was lässt sich daraus für die Bundestagswahl 2025 schließen?
Bei der Bundestagswahl am 23. Februar geben knapp 200.000 Personen zum ersten Mal ihre Stimme ab. Junge Wählerinnen und Wähler beschäftigen andere Themen und sie informieren sich anders als ältere Wähler. Eine Analyse der Ergebnisse des vergangenen Wahljahres 2024, als auch in Niedersachsen die Europawahl lief, verdeutlicht, welche Parteien bei Jungwählern beliebt waren und wie unterschiedlich junge Frauen und junge Männer wählten.
Vor der Bundestagswahl 2025: Junge Frauen wählten links
Bei der Europawahl 2024 waren bei jungen Wählern zwischen 16 und 24 Jahren in Niedersachsen vor allem die Kleinstparteien beliebt. Auf sie entfielen zusammen 32,6 Prozent. Auf Platz zwei landete die CDU mit 16,7 Prozent und auf Platz drei die AfD mit 14,0 Prozent. Werden die Ergebnisse nach Geschlechtern sortiert, fallen jedoch große Unterschiede im Wahlverhalten auf. So waren bei jungen Frauen die Grünen besonders beliebt und erhielten 14,0 Prozent, von den Männern wählten nur 8,5 Prozent die Grünen. Viele Frauen gaben außerdem der Linken ihre Stimme (9,5 Prozent), von den Männer nur 3,5 Prozent.
Trend bei jungen Männern ging nach rechts
Während junge Frauen vor allem eher für linke Parteien stimmten, zeichnet sich bei jungen Männern ein Trend nach rechts ab. Mit 19,5 Prozent war die AfD die zweitstärkste Partei unter ihnen, bei den Frauen schnitt die AfD mit 8,3 Prozent deutlich schlechter ab. Auch die FDP war bei den Männern erfolgreicher mit 10,1 Prozent. Bei den Frauen hingegen erhielt die FDP bei der Europawahl weniger Stimmen: 5,3 Prozent.
Wahlbeteiligung: Mehr junge Frauen gingen zur Wahl
Auch bei der Wahlbeteiligung werden Unterschiede zwischen jungen Männern und Frauen deutlich. Die Wahlbeteiligung in Niedersachsen lag zur Europawahl bei 64,1 Prozent. Junge Wähler zwischen 16 und 29 Jahren gingen im Schnitt etwas seltener zur Wahl, hier lag die Beteiligung bei 58,4 Prozent. Auffällig ist, dass mehr junge Frauen als Männer an der Wahl teilnahmen. Die Wahlbeteiligung der Frauen lag im Durchschnitt bei 60,6, bei den Männern bei 57,3.
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