Eine Deutschlandflagge weht hinter einem Wahlkreuz vor dem Bundestag. © fotolia.com Foto: pit24, opicobello

Vor der Bundestagswahl: So wählte Niedersachsen bei der Europawahl

Stand: 31.01.2025 10:59 Uhr

Kurz vor der Bundestagswahl blickt NDR Niedersachsen auf die Europawahl 2024 zurück. Wo war welche Partei erfolgreich, wo weniger? Und: Was bedeutet das für die Bundestagswahl am 23. Februar?

von Viktoria Koenigs

Vor der Bundestagswahl lohnt sich ein Blick auf die Gewinner und Verlierer der vergangenen Wahlen. Zuletzt haben die Wahlberechtigten in Niedersachsen ihre Stimme zur Europawahl abgegeben. Die stärkste Kraft Niedersachsens bei der Europawahl 2024 im Sommer war die CDU mit 31,4 Prozent. Die SPD landete mit 19,5 Prozent der Stimmen nur auf Platz zwei. Es war das schlechteste Ergebnis der Sozialdemokraten bei einer Wahl auf europäischer Ebene. Auch die Grünen zeigten sich enttäuscht - mit 12,2 Prozent hatten sie im Vergleich zur EU-Wahl 2019 10,2 Prozent der Stimmen verloren: nahezu eine Halbierung. Damit landeten die Grünen noch hinter der AfD, die mit 13,2 Prozent drittstärkste Kraft wurde.

Das Wahlergebnis der Europawahl in Niedersachsen. © Infratest Dimap
Das Ergebnis der Europawahl 2024 in Niedersachsen.
Gewinner und Verlierer in den Kreisen und Städten

Anders, als bei einer Bundestagswahl gibt es bei der Europawahl keine klassischen Wahlkreise. Allerdings zeigt eine Analyse der Ergebnisse in den Kreisen und kreisfreien Städten, wo die vier größten Parteien des Landes am meisten oder auch am wenigsten Stimmen sammeln konnten. So war 2024 die CDU in Vechta besonders erfolgreich, die Grünen in Oldenburg, die SPD in Emden und die AfD in Salzgitter.

CDU
am meisten Stimmen: Vechta, 50,9 Prozent
am wenigsten Stimmen: Braunschweig (Stadt), 22,4 Prozent
Grüne
am meisten Stimmen: Oldenburg, 22,7 Prozent
am wenigsten Stimmen: Cloppenburg, 5,9 Prozent
SPD
am meisten Stimmen: Emden, 26,3 Prozent
am wenigsten Stimmen: Vechta, 11,1 Prozent
AfD
am meisten Stimmen: Salzgitter, 22,0 Prozent
am wenigsten Stimmen: Osnabrück, 7,2 Prozent

AfD und die Grünen in den Wahlbezirken

An den Ergebnissen der Europawahl 2024 wurde deutlich, dass die Grünen besonders in jenen Regionen erfolgreich waren, in denen die AfD wenig Stimmen erhielt. Und dieser Zusammenhang gilt auch umgekehrt: dort, wo die AfD besonders viele Wählerinnen und Wähler für sich überzeugen konnte, schnitten die Grünen schlecht ab. Das zeigt sich unter anderem in Oldenburg, wo die Grünen mit 22,7 Prozent das beste Ergebnis erzielen konnten, während die AfD mit nur 7,6 Prozent eines der schlechtesten Ergebnisse einfuhr. Ähnlich in Osnabrück mit 20,8 Prozent bei den Grünen und 7,2 Prozent bei der AfD - das niedersachsenweit niedrigste Ergebnis, das die in Teilen rechtsextreme Partei in einer großen Stadt erzielte. Anders sahen die Wahlergebnisse in Salzgitter aus. Hier erhielt die AfD mit 22 Prozent die meisten Stimmen, während die Grünen hier nur 6,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnten.

Wahlbeteiligung in Niedersachsen

Die Wahlbeteiligung in Niedersachsen entsprach bei der Europawahl 2024 mit 64,1 Prozent ungefähr dem deutschlandweiten Durchschnitt von 64,8 Prozent. Allerdings liegt in Niedersachsen das Gebiet mit der zweitniedrigsten Wahlbeteiligung aller 400 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands. In Wilhelmshaven gingen lediglich 51,9 Prozent aller Wahlberechtigten zur Wahl. Nur in Bremerhaven wählten mit 47,5 Prozent noch weniger Menschen.

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