Unwetter "Lambert": Überflutete Straßen und beschädigte Häuser
Das Unwetter-Tief "Lambert" hat in einigen Regionen Norddeutschlands zu vielen Feuerwehr-Einsätzen geführt, vor allem die Regionen Braunschweig und Göttingen war betroffen. In Northeim wurde eine Autofahrerin schwer verletzt, als ein Baum umstürzte.
In der Nacht zu Freitag hatte das Unwetter besonders den Südosten Niedersachsens getroffen. In Braunschweig gingen bei der Feuerwehr 4.500 Notrufe ein. "Das ist eine Lage, mit der wir es so noch nicht zu tun hatten", sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) am Freitagmorgen. Zu Spitzenzeiten seien 1.000 Kräfte wegen des Unwetters im Einsatz gewesen, 300 von ihnen aus benachbarten Landkreisen. Am Morgen waren noch 400 Helferinnen und Helfer in der Stadt unterwegs, um beim Beseitigen der Schäden zu helfen. Immerhin habe es in Braunschweig keine Verletzten gegeben, so Kornblum.
In Northeim hingegen wurde eine Autofahrerin schwer verletzt, als ein Baum auf ihr Fahrzeug stürzte. Die 51-Jährige wurde eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. In Hann. Münden wurden zudem zwei Frauen durch herabfallende Äste in ihren Autos verletzt.
Niedersachsen: Große Schäden an Gebäuden
Nicht nur in Braunschweig, auch in anderen Landkreisen und Städten im Süden Niedersachsens waren in der Nacht Großaufgebote von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz. So wurden etwa aus Hildesheim sehr viele Einsätze gemeldet. Starken Regen, Hagelschläge und Sturmböen gab es auch im Landkreis und in der Stadt Göttingen. Dort rückten die Rettungskräfte mehr als 250 Mal aus. "Vollgelaufene Keller und das Eindringen von Regenwasser verursachten im südlichen Bereich Niedersachsens an vielen Gebäuden zum Teil große Schäden und überschwemmte Straßen", teilte das niedersächsische Innenministerium mit.
In einigen Gebieten Niedersachsens waren "50 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, flächendeckend sei etwa die Hälfte eines Monatsniederschlags binnen weniger Stunden gefallen", sagte Wetter-Experte Frank Böttcher in der Sondersendung NDR Info Extra.
In Hamburg verursachte das Unwetter nur wenige Schäden. Die Feuerwehr zählte bis zum Morgen etwa 30 Einsätze. In Bremen gingen 800 Notrufe ein, wie "buten un binnen" berichtet. In Mecklenburg-Vorpommern meldeten die Leitstellen der Polizei eine ruhige Nacht mit "schönem Landregen".
Zwischenzeitlich Bahnstrecken gesperrt
Das Unwetter hatte zwischenzeitlich den Regional- und Fernverkehr - vor allem in Niedersachsen - "erheblich beeinträchtigt", wie die Deutsche Bahn mitteilte. Inzwischen wird der Fernverkehr aber nicht mehr behindert. Auch die Strecke Hamburg-Berlin, die wegen Unwetter-Schäden am Freitagmorgen nicht befahrbar war, ist seit dem Mittag wieder frei. Das Gleiche gilt für die Strecke Kassel-Göttingen: Sie ist nach einer Sperrung wieder freigegeben.
Reisende mussten im Zug übernachten
In mehreren Städten mussten gestrandete Fahrgäste in der Nacht zu Freitag in extra bereitgestellten Zügen übernachten - unter anderem in Hamburg, Hannover, Göttingen und Bremen. Die Deutsche Bahn hatte die Zugbindung für Reisen am Donnerstag und Freitag aufgehoben. Wer für einen dieser beiden Tage eine Fahrkarte hat, kann sie laut Deutscher Bahn auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Private Bahnunternehmen wie NordWestBahn, Erixx und Transdev melden ebenfalls wetterbedingte Ausfälle und Verspätungen.