Studie: Viele Unternehmen in Niedersachsen investieren weniger
Angesichts hoher Steuern und viel Bürokratie halten viele niedersächsische Unternehmen ihre Investitionen im Land zurück. Das geht aus einer Studie zum Industriestandort Niedersachsen hervor.
35 Prozent der landesweit rund 270 befragten Unternehmen geben darin an, seit dem Jahr 2023 in Niedersachsen nicht mehr zu investieren - oder die Investitionen nicht mehr erhöhen zu wollen. Stattdessen geht das Interesse Richtung Ausland: 56 Prozent der Unternehmen wollen entsprechende Investitionen noch einmal erhöhen. Die Studie der IW Consult, einem Tochterunternehmen des Instituts der deutschen Wirtschaft, wurde vom Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall beauftragt.
Arbeitgeberverband: Fixkosten sind zu hoch
Für NiedersachsenMetall-Geschäftsführer Volker Schmidt lässt sich die Entwicklung unter anderem auf zu hohe Steuern und Abgaben und zu viel Bürokratie in Deutschland zurückführen. Viele Unternehmer, zum Beispiel aus der Automobilbranche, würden sogar ihre Produktion ins kostengünstigere Ausland verlagern - weil in Deutschland die Fixkosten steigen, sagte Schmidt laut Mitteilung.
Vorboten eines sinkenden Wohlstands?
Schmidt warnte auch vor den weiteren Folgen: Durch die "deutschen Standortschwächen" würde die Industrie heruntergezogen. Die Entwicklung sei gefährlich, "rückläufige Investitionen sind immer Vorboten eines sinkenden Wohlstands", sagte Schmidt.
Fachkräfte, Energiekosten und weniger Bürokratie als Hebel
NiedersachsenMetall fordert daher, Fachkräfte zu sichern und die Anträge für Förderprogramme zu erleichtern. Schmidt plädierte zudem dafür, Standortfaktoren zu verbessern und für wettbewerbsfähige Energiekosten zu sorgen. "Wenn wir nicht endlich entschieden gegensteuern, wird die schleichende Deindustrialisierung unseres Standortes Fahrt aufnehmen", mahnt Schmidt.