Leben in Niedersachsen: Kosten im Landkreis Harburg am höchsten
Menschen im Landkreis Harburg geben im niedersächsischen Vergleich am meisten Geld für Leben und Wohnen aus, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die Kosten liegen dort 2,7 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern befinden sich die Lebenshaltungskosten in Niedersachsen aber auf einem durchschnittlichen Niveau. Das zeigen die Ergebnisse einer Studiedes Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Grund dafür sind demnach vor allem moderate bis unterdurchschnittliche Wohnpreise.
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg lebt es sich am günstigsten
In Niedersachsen müssen Verbraucher des Landkreises Lüchow-Dannenberg am wenigsten für Haushalt und Wohnen ausgeben. Die Kosten liegen dort laut der Studie 8,9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Die Lebenshaltungskosten in Braunschweig decken sich genau mit dem Bundesdurchschnitt. In der Region Hannover und in Wolfsburg übersteigen die Kosten den Durchschnittswert um 0,8 Prozent.
Wohnkosten als wichtiger Faktor
Das Geld, das Verbraucher für das Wohnen ausgeben, macht einen wesentlichen Teil der gesamten Lebenshaltungskosten aus. Aus diesem Grund sind die Ausgaben für Anwohner in deutschen Ballungsräumen insgesamt meist höher als für jene, die abseits der großen Städte leben. So sind auch in Bremerhaven vergleichsweise geringen Wohnkosten (20,7 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt) eine wichtige Variable für die niedrigen Lebenshaltungskosten. Die liegen laut der Studie 6,1 Prozent unter dem deutschlandweiten Durchschnitt. Rechnet man die Wohnkosten aus der Aufstellung heraus, würde die Hafenstadt genau im Durchschnitt liegen.
Automatisierte Erfassung von Preisdaten
Wegen der hohen Wohnkosten sind norddeutschlandweit die Lebenshaltungskosten in Hamburg am höchsten. Deutschlandweit ist München die teuerste Großstadt. Das IW entwickelte den Preisindex zusammen mit dem Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Dafür wurden Preisdaten von unterschiedlichen frei zugänglichen Internetseiten im Jahr 2022 automatisiert erfasst, darunter Portale wie Rewe.de und Verivox.de. Die Daten wurden nach durchschnittlichem Verbrauch gewichtet und zu einem Regionalpreisindex zusammengefügt. Für die Wohnkosten erhoben die Forscher alle verfügbaren Angebotsmieten und rechneten sie mithilfe eines Modells auf Bestandsmieten um. Das Projekt wurde von Juli 2020 bis Mai 2022 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.