Relativ wenig Jugendliche in Niedersachsen ohne Schulabschluss
Wer ohne Abschluss die Schule verlässt, landet später oft in prekären Arbeitsverhältnissen. Die Zahlen für den Norden zeigen: Niedersachsen steht im Bundesländer-Vergleich relativ gut da - und Mecklenburg-Vorpommern hat aufgeholt.
In Niedersachsen und Hamburg beenden 5,9 Prozent der jungen Menschen ihre Schullaufbahn ohne Abschluss. Damit liegen sie hinter Bayern (5,1), Hessen (5,3) und Baden-Württemberg (5,8) in Deutschland in der Spitzengruppe. Mecklenburg-Vorpommern hat einen großen Sprung nach vorn gemacht: Die Quote der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss sank zwischen 2011 und 2021 von 13,3 auf 8,1 Prozent. In Schleswig-Holstein liegt die Quote bei 7,4 Prozent. Schlusslicht in Deutschland war zuletzt Bremen, wo 2021 die Quote mit 10,0 Prozent am höchsten war.
Menschen ohne Abschluss häufiger arbeitslos
Insgesamt stagniert der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss deutschlandweit bei etwa sechs Prozent. Die Zahlen stammen aus einer Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm, der dafür Daten von 2011 und 2021 miteinander verglich. Neuere Daten lagen demnach nicht vor, als die Studie erstellt wurde. Besonders betroffen sind demnach männliche Schüler und Jugendliche mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
In der Studie heißt es, dass diese Gruppe ein besonders hohes Risiko hat, in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu landen. "Unsere Gesellschaft kann es sich angesichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen", wird Klemm von der Bertelsmann-Stiftung zitiert, die die Untersuchung in Auftrag gegeben hat. Die Bildungsforscher fordern größere Anstrengungen, Schülerinnen und Schüler zum Abschluss zu führen.
Menschen ohne Abschluss häufiger arbeitslos
Der Stiftung zufolge zeigen Daten aus dem jüngsten Berufsbildungsbericht, dass Jugendliche ohne Schulabschluss kaum Chancen auf eine Ausbildung haben. Zwei Drittel der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Schulabschluss haben demzufolge keine Berufsausbildung. Die Folge: Die Arbeitslosenquote ist bei ungelernten Menschen fast sechsmal so hoch wie bei jenen mit Berufsausbildung.