Nienstädt: Streit um geplante Ganztagsschule
Eine Grundschule in Nienstädt (Landkreis Schaumburg) soll eine verbindliche Ganztagsschule werden. Schüler hätten damit bis zum Nachmittag Unterricht. Viele Eltern fühlen sich übergangen.
Sie sprechen sich für ein offenes Angebot aus, wollen also selbst entscheiden, wie lang ihr Kind in der Schule ist. Ansonsten würden unter anderem Schwimmkurse oder Therapie-Termine wegfallen, argumentierten einige Eltern. Bislang geht der Unterricht bis 13.15 Uhr, bei einer gebundenen Ganztagsschule ginge er bis 14.45 Uhr. Zu lang für die Eltern. Sie befürchten, dass über ihre Köpfe entschieden werden könnte.
Eltern sollen zur Schulform befragt werden
Der Schulvorstand hat sich nach Angaben des Rektors Torsten Rolke bereits für eine gebundene Schule ausgesprochen. Vor allem aus pädagogischen Gründen: Klassengemeinschaften blieben länger zusammen, Kinder aus benachteiligten Familien hätten mehr Chancen, erklärte Rolke. Ditmar Köritz (SPD), Bürgermeister der Samtgemeinde, betonte allerdings, dass sich die Fraktionen im Gemeinderat dafür ausgesprochen hätten, die Eltern demnächst zur Schulform zu befragen.