Lehrermangel: Vorerst keine größeren Klassen in Niedersachsen
Niedersachsens Kultusministerin sucht nach Wegen, um den Unterricht trotz Personalmangels künftig sicherzustellen. Die Idee, Klassen zu vergrößern, ist jedoch vorerst vom Tisch.
Lehrkräfte und Eltern können aufatmen, sie müssen vorerst nicht mit größeren Klassen rechnen. Im Gespräch mit dem NDR in Niedersachsen sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne), sie sehe größere Klassen "kritisch". Auf Nachfrage betonte die Ministerin: "Ich kann sagen, dass das derzeit nicht auf unserer Agenda steht." Damit sind größere Klassen zwar nicht für alle Zeiten ausgeschlossen, nach der Äußerung Hamburgs sind sie aber sehr unwahrscheinlich.
Hamburg trifft sich Mitte März mit Lehrerverbänden
Die Ministerin verwies auch auf die Arbeitsbelastung von Lehrkräften. Außerdem teilt sie die Einschätzung des niedersächsischen Schulleitungsverbandes, wonach manche Klassenräume schon jetzt so voll sind, dass keine zusätzlichen Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden können. Die Grünen-Politikerin will sich Mitte März mit Lehrerverbänden treffen, um über den Personalmangel zu sprechen.
Schulen sollen Hilfskräfte einsetzen können
Um Löcher zu stopfen, sind verschiedene Ideen im Gespräch - zum Beispiel Selbstlernzeiten oder Hybrid-Unterricht. Die Ministerin will den Schulen auch ermöglichen, Hilfspersonal einzusetzen. "Das ist keine schöne Maßnahme, sie ersetzt ja nicht die Lehrkraft. Aber sie unterstützt zumindest die Lehrkräfte, die wir im System haben", sagte Hamburg. Und: Die Kultusministerin setzt auch darauf, dass Teilzeit-Lehrkräfte von sich aus mehr arbeiten und Stunden aufstocken. Konkreter wird die Grünen-Politikerin nicht. Sie verwies im NDR-Gespräch auf das geplante Treffen mit den Lehrerverbänden. Es sei eine Frage der Fairness, erst miteinander zu reden und nicht vorher Maßnahmen zu verkünden.