Nach Kopfschuss in Delmenhorst: Nun Ehemann unter Verdacht

Stand: 13.02.2023 21:42 Uhr

In Delmenhorst wurde am Freitag auf ein fahrendes Auto geschossen. Eine Kugel durchschlug eine Scheibe und verletzte die Fahrerin schwer am Kopf. Tatverdächtig ist unter anderem der Ehemann der Frau.

Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg am Montag mit. Nach der Tat war der 35-Jährige zunächst nur als Zeuge befragt worden. Er sei weiter auf freiem Fuß. Die Tat ereignete sich in einer Wohngegend vor einer Betreuungseinrichtung, in der die Frau mit ihren drei Kindern lebte. Wie der NDR erfuhr, leben die Eltern getrennt. Dem Vernehmen nach wollte die Frau die Kinder an den Vater zur Betreuung übergeben. Zum Tatzeitpunkt soll sich der Ehemann in der Einrichtung befunden haben. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass er den Schützen beauftragt habe, so die Polizei. In den Graften in Delmenhorst suchten die Ermittler am Montagvormittag mit Tauchern nach der Tatwaffe.

VIDEO: Autofahrerin nach Kopfschuss schwer verletzt (10.02.2023) (2 Min)

Schuss in Delmenhorst: Drei Kinder saßen mit im Auto

Am Freitag war ein Unbekannter auf einem Fahrrad gezielt auf das Auto der Frau zugefahren und hatte dann geschossen. Die 35-Jährige erlitt laut Polizei schwere Kopfverletzungen. Sie musste in einem Bremer Krankenhaus notoperiert werden, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Als der Schuss fiel, saßen auch drei Kinder im Fahrzeug. Die Kinder im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren blieben körperlich unverletzt und wurden von Notfall-Seelsorgern psychologisch betreut.

Festgenommener wieder frei

Noch am Abend der Tat war zunächst in Delmenhorst ein 41-Jähriger als Tatverdächtiger festgenommen. Am frühen Samstagabend wurde der Mann aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen. Seine Wohnung sei durchsucht worden. Die Beweislage habe nicht ausgereicht, um ihn einem Haftrichter vorzuführen, sagte der Staatsanwalt. Der Verdacht gegen den Mann bleibe aber bestehen. Er soll ein Verwandter oder Bekannter der Familie sein.

Polizei richtet Mordkommission ein

Die Beamten gehen von einem gezielten Anschlag auf die Frau aus. Deswegen wurde eine Mordkommission eingerichtet. "Es wird mit Hochdruck ermittelt", sagte eine Polizeisprecherin. Die Mordkommission trägt den Namen "Glück" - weil die Autofahrerin so viel Glück hatte, so die Sprecherin gegenüber dem NDR Niedersachsen.

Weitere Informationen
Ein Unbekannter hat auf ein Auto geschossen. © Screenshot
2 Min

Delmenhorst: Unbekannter schießt auf fahrendes Auto

Die Fahrerin wurde am Kopf getroffen, das Auto prallte gegen einen Poller. Beifahrer und Kinder werden von Notfallseelsorgern betreut. (10.02.2023) 2 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 13.02.2023 | 15:00 Uhr

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