Nach Bahnstreik: Züge in Niedersachsen rollen wieder
Der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist seit Freitagmittag vorbei. Der Zugbetrieb im Regionalverkehr ist seitdem wieder ins Rollen gekommen. Im Fernverkehr dauert es.
Erst am Samstag soll der Fahrplan dort wieder vollumfänglich gefahren werden, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Bis dahin soll weiter ein Notfahrplan gelten. Das Unternehmen hatte seit Donnerstag ein Grundangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr aufrechterhalten. Für die privaten Bahnunternehmen metronom, enno und erixx galt der Aufruf zur Arbeitsniederlegung nicht. Die Unternehmen gehören zur Netinera-Gruppe, welche bereits im Dezember einen Tarifabschluss mit der GDL erzielt hatte. Probleme gab es bei den Regionalzügen dieser Anbieter trotzdem, wenn etwa Mitarbeitende der Bahn Stellwerke lahmlegten. Auch der S-Bahn-Verkehr in Stadt und Region Hannover sowie die Westfalenbahn waren nicht betroffen: Die privaten Bahngesellschaften Transdev und Abellio hatten bereits Anfang Februar beziehungsweise Mitte Januar einen Tarifabschluss mit der GDL erzielt.
GDL erwartet besseres Angebot
Es war der fünfte GDL-Streik im laufenden Tarifkonflikt. Und weitere stehen wohl ins Haus, denn DB und Gewerkschaft konnten sich bisher nicht einigen. Ein neues Gesprächsangebot der Bahn hat die GDL bisher noch nicht angenommen. Die Gewerkschaft erwartet, dass die DB bis Sonntag zunächst ein verbessertes Tarif-Angebot vorlegt. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte zuvor Streiks ohne Ankündigungen als sogenannte Wellenstreiks angekündigt.
Niedersachsenmetall: "Verhältnismäßigkeit geht verloren"
Vom Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall hatte es im Vorfeld scharfe Kritik gegeben: "Insbesondere mit der Androhung weiterer, unangekündigter Streiks droht jegliche Verhältnismäßigkeit der Tarifauseinandersetzung, jede Form von Sozialpartnerschaft verloren zu gehen", sagte Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt. Künftig dürfte es sich manches Unternehmen zweimal überlegen, ob die Bahn der passende Logistikpartner sei, so Schmidt - oder ob der Transport auf der Straße nicht die verlässlichere Alternative darstelle.