GDL und Transdev einigen sich: Lokführer müssen weniger arbeiten
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und das Eisenbahnunternehmen Transdev haben sich auf einen Tarifvertrag geeinigt. Dieser gilt etwa für Mitarbeitende der NordWestBahn und der S-Bahn Hannover.
Die GDL betrachtet ihre Kernanliegen als erfüllt, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. Dazu zählt unter anderem, dass die Arbeitszeit für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter schrittweise reduziert wird - von einer 38- auf eine 35-Stunden-Woche, die ab dem 1. Januar 2028 gelten soll. Der Lohn bleibe dabei gleich. Außerdem sollen Beschäftigte 3.000 Euro als Inflationsausgleich erhalten, davon soll allerdings die bereits gezahlte Prämie von 1.100 Euro abgezogen werden. Beschlossen wurden laut Transdev auch zwei Entgelterhöhungen um jeweils 210 Euro ab dem 1.März und dem 1. Dezember. Der Tarifvertrag gilt bis Ende Juni 2025.
Transdev: Tarifabschlüsse seien eine enorme Herausforderung
In den letzten Wochen hatte die GDL das Eisenbahnunternehmen mehrfach bestreikt. Aufgrund des neuen Tarifvertrags sind Streiks bei der NordWestBahn und der S-Bahn Hannover vorerst vom Tisch. Das war laut Transdev-Pressemitteilung auch einer der Hauptgründe für den Abschluss: "Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen für die Transdev-Betriebe und auch im Interesse der Fahrgäste, konnten keine weiteren Streiks riskiert werden", hieß es. Die jetzt erzielten Abschlüsse würden allerdings die Transdev-Unternehmen sowie die gesamte Branche "vor enorme wirtschaftliche Herausforderungen" stellen.
Verhandlungen zwischen GDL und DB gehen weiter
Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky zeigte sich über den jetzt beschlossenen Tarifvertrag erfreut: "Mit Maß und Mitte, Mut und Tatkraft stellen wir gemeinsam mit den beteiligten Arbeitgebern die Weichen für das Wiedererstarken des Eisenbahnsystems in Deutschland". Mit der Deutschen Bahn (DB) verhandelt die Gewerkschaft weiter über neue Tarife. Bis Anfang März gilt eine Friedenspflicht, die GDL will in der Zeit nicht streiken. Beide Seiten wollen bis dahin einen Abschluss erzielt haben.