Mitgliederschwund: SPD verliert im Wahljahr an Zuspruch
Mehrere Parteien in Niedersachsen haben 2022, dem Jahr der Landtagswahl, Mitglieder verloren. Darunter auch die regierende SPD. Bei der CDU liegen noch keine Zahlen vor.
Am deutlichsten ist der Verlust bei der SPD, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab. Sie zählte demnach Ende vergangenen Jahres 50.174 Mitglieder - und damit rund 1.700 weniger als noch Ende 2021. Knapp 800 Menschen traten in die SPD ein. Landesgeschäftsführer Axel Rienhoff sagte, man werde sich in den kommenden Jahren mit der Frage beschäftigen, wie man weiterhin Menschen für eine Mitgliedschaft begeistern könne.
Mitgliederzahl bei den Grünen in Niedersachsen stabil
Die SPD um Ministerpräsident Stephan Weil war bei der Landtagswahl im Herbst 2022 stärkste Kraft geworden. Sie bildet im Landtag eine Koalition mit den Grünen. Diese hatten seit 2018 deutlich Parteimitglieder dazugewonnen - doch im vergangenen Jahr gab es kaum Veränderungen. Etwa 12.500 Menschen landesweit haben ein grünes Parteibuch.
Kaum Veränderung bei der niedersächsischen AfD
Die AfD in Niedersachsen steigerte ihre Mitgliederzahl marginal - auf knapp 2.500 zum Ende des vergangenen Jahres, wobei sich nach Parteiangaben noch 200 Antragssteller im Aufnahmeprozess befinden. Zudem gab es 430 Parteiaustritte - davon 227, bevor am 1. Juni 2022 der neue Landesvorstand um den Vorsitzenden Frank Rinck die Geschäfte übernommen hatte.
FDP und Linken verlieren Parteimitglieder
Die FDP hatte in den vergangenen Jahren deutlich an Zuspruch gewonnen. Ende 2016 zählte der Landesverband noch knapp 5.300 Mitglieder. Ende 2022 waren mit rund 7.400 Mitgliedern etwa 200 weniger als ein Jahr zuvor. Die FDP hatte den Einzug ins Landesparlament bei der Wahl am 9. Oktober verpasst. Bei den Linken sank die Zahl der Mitglieder innerhalb eines Jahres um mehr als 400 auf knapp 3.000. Der CDU lagen zum Zeitpunkt der Umfrage noch keine Zahlen vor.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir erklärt, dass die meisten der ausgetretenen AfD-Mitglieder nach der Amtsübernahme des neuen Landesvorstands die Partei verlassen haben. Dies ist nach Angaben des AfD-Pressesprechers nicht korrekt. Wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.