Krise bei Meyer Werft: Wie geht es weiter für die Angestellten?
Bei der finanziell schwer angeschlagenen Meyer Werft in Papenburg ist heute eine Betriebsversammlung angesetzt. Offenbar haben sich Werft und Gewerkschaft geeinigt, wie viele Jobs gerettet werden könnten.
Das sagte ein Sprecher der IG Metall auf Nachfrage des NDR Niedersachsen. Eine Zahl nannte er nicht. Zuletzt war davon die Rede, dass wegen der prekären finanziellen Lage der Werft 440 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Steigt der Staat bei der Meyer Werft ein?
Die Schieflage des Unternehmens gilt als dramatisch: Der für Kreuzfahrtschiffe bekannten Meyer Werft fehlen mehr als 2,7 Milliarden Euro. Niedersachsen hat Hilfe in Aussicht gestellt, kann aber laut Landesregierung die Lücke alleine nicht schließen, weswegen der Bund helfen soll. Heute wird im Haushaltsausschuss des Bundestags über mögliche Staatshilfen gesprochen. Abgeordnete beider Parteien haben dem NDR bereits bestätigt, dass sie Bundeshilfen unterstützen würden - stellen aber Bedingungen.
Weil: "Zukunft der Meyer Werft steht auf dem Spiel"
Niedersachsen stellt für finanzielle Hilfen Bedingungen. Als zwingende Voraussetzung gilt etwa, dass das Unternehmen seinen Firmensitz aus Luxemburg zurück nach Deutschland verlegt. Ministerpräsident Stephan Weil bekräftigte dies am Mittwoch. Der SPD-Politiker betonte, die Werft sei in einer existenziellen Krise. "Die Zukunft der Meyer Werft steht auf dem Spiel", sagte Weil. Das Land wolle helfen, das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu sichern. Damit die Rettung gelingen kann, müsse sich aber auch der Bund engagieren, sagte Weil. Angesichts der finanziellen Zwänge des Unternehmens drängte er zudem zur Eile. "Wir müssen sehr zügig wissen, woran wir miteinander sind."
Für die Meyer Gruppe arbeiten rund 7.000 Menschen, davon sind etwa 3.000 Stellen im emsländischen Papenburg. Allein in der Region sollen etwa 10.000 Arbeitsplätze von der Meyer Werft abhängen.
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