Zukunft der Meyer Werft: Bund prüft finanzielle Hilfen
Die Meyer Werft in Papenburg braucht bis 2027 rund 2,7 Milliarden Euro. Die Landesregierung hat ihre Unterstützung zugesagt. Nun hat auch das Bundeswirtschaftsministerium Gespräche bestätigt.
Man sei mit dem Land Niedersachsen und dem Unternehmen aus Papenburg in Gesprächen. Zu Einzelheiten könne er sich allerdings noch nicht äußern, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. Zuvor hatten Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne) den Bund um Hilfe gebeten. Allein werde Niedersachsen die Probleme nicht lösen können. "Für eine echte Zukunftsperspektive der Meyer Werft brauchen wir dringend die Unterstützung des Bundes und eine zukunftsfähige Konzernstruktur", hatte Heere gesagt. Die Werft muss trotz voller Auftragsbücher in den nächsten Jahren rund 2,7 Milliarden Euro aufbringen.
Politik hofft auf Neustart für die Werft
Auf Landesebene hatten Minister und Landtagsabgeordnete von SPD, CDU und Grünen zuvor bei einem Krisentreffen mit der Gewerkschaft IG Metall, dem Betriebsrat und der Geschäftsführung der Meyer Werft zugesagt, sich um eine Rettung zu bemühen. "Wir kämpfen jetzt zusammen um einen Neustart für die Werft", sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).
Alte Verträge verursachen Probleme
Die Finanzierungslücke in Höhe von rund 2,7 Milliarden Euro hat ihre Ursache in der Corona-Pandemie. Die Auftragsbücher des Unternehmens sind nach Unternehmensangaben aktuell zwar voll. Die Verträge für die Kreuzfahrtschiffe waren aber zum Teil vor der Pandemie abgeschlossen worden und sehen keine Anpassung an die drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise vor. Die Werft bekommt rund 80 Prozent des Kaufpreises erst bei der Ablieferung und muss den Bau mit Krediten zwischenfinanzieren.