Meyer Werft: Zieht Holding von Luxemburg zurück nach Papenburg?
Die Meyer Werft ist möglicherweise einen Schritt weiter, ihre Notlage zu lösen: Familie Meyer ist offenbar bereit, Forderungen des Landes zu erfüllen. Damit könnte die Holding zurück nach Papenburg ziehen.
Informationen des NDR Niedersachsen zufolge will sich Werft-Senior Bernhard Meyer den Forderungen von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies(SPD) nicht verschließen. Lies hatte gefordert, die Werft neu aufzustellen. Dazu zähle neben dem Umzug der Holding auch ein Aufsichtsrat mit Arbeitnehmerbeteiligung, heißt es aus Werftkreisen. Die Holding der Meyer Werft sitzt seit Jahren in Luxemburg. Dort braucht sie keinen Aufsichtsrat. Ein Werft-Sprecher äußerte sich auf Anfrage des NDR Niedersachsen nicht zu den Umzugsplänen. Die IG Metall ist diesbezüglich nach eigenen Angaben skeptisch.
Bund und Land sollen mit jeweils 900 Millionen Euro bürgen
Am Wochenende hatte es auf der Werft ein Treffen mit Bundes-und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern sowie Landräten gegeben. In einer anschließenden Pressemitteilung wurde Bernhard Meyer mit den Worten zitiert, die Familie sei bereit, ihren Beitrag zu leisten. Ob damit auch gemeint ist, dass die Familie die geforderten 400 Millionen Euro zahlt, ist unklar. Um eine drohende Insolvenz abzuwenden, muss die Meyer Werft diese Summe aufbringen. Für 80 Prozent der restlichen Summe sollen Bund und Land mit jeweils 900 Millionen Euro bürgen.
Meyer Werft will weiter auf 440 Stellen streichen
Am Dienstag ist die finanzielle Notlage der Meyer Werft Thema im Niedersächischen Landtag. Auch der Betriebsrat und die IG Metall wollen dabei sein. Nachmittags soll es dann wieder Gespräche auf der Werft geben. Dabei geht es um die 440 Arbeitsplätze, die gestrichen werden sollen. Die Fronten bei dem Thema sind verhärtet: Die Meyer Werft beharrt weiter auf dem Abbau der Stellen, Gewerkschaft und Betriebsrat lehnen das kategorisch ab. Einen Tag später, am Mittwoch, findet erneut ein Treffen im Landtag statt - diesmal mit dem Wirtschafts- und Finanzminister, den Fraktionsvorsitzenden, dem Betriebsrat, der Gewerkschaft, dem Sanierer der Werft und der Werftspitze.