Europawahl: Wahlbeteiligung in Niedersachsen höher als 2019
In Niedersachsen waren am Sonntag rund 6,4 Millionen Menschen dazu aufgerufen, ihre Stimme bei der Europawahl abzugeben. 64,1 Prozent machten ihr Kreuz. Das waren mehr als bei der vorherigen Europawahl.
Die Wahlbeteiligung in Niedersachsen lag 2,6 Prozentpunkte höher als 2019, wie die Bundeswahlleitung am Montag mitteilte. Bundesweit waren im Durchschnitt etwas mehr Menschen wählen gegangen - 64,8 Prozent. Damit lag die bundesweite Wahlbeteiligung 3,4 Prozentpunkte höher als bei der Europawahl 2019.
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Prominente Wählerin in der Region Hannover
Unter den 22 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Niedersachsen, die bereits bis zum Sonntagmittag ihr Kreuz gemacht hatten, war auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU): Um kurz nach 10 Uhr gab sie im Wahllokal in Burgdorf-Beinhorn (Region Hannover) ihre Stimme ab. Insgesamt gab es laut Landeswahlleitung mehr als 8.000 Wahllokale in Niedersachsen.
34 Parteien und politische Vereinigungen angetreten
Von 8 bis 18 Uhr waren die Wahllokale geöffnet, insgesamt standen 34 Parteien und politische Vereinigungen zur Wahl. Laut Landesamt für Statistik waren in Niedersachsen 3,3 Millionen Frauen und 3,1 Millionen Männer wahlberechtigt. Dabei handelte es sich sowohl um deutsche Staatsangehörige als auch um Menschen aus weiteren Ländern der Europäischen Union, hieß es.
Europawahl 2024: Erstmals dürfen 16-Jährige wählen
Das Wahlalter in Deutschland wurde für die Europawahl zum ersten Mal auf 16 Jahre gesenkt. Der Anteil der 16- und 17-Jährigen in Niedersachsen wird laut Landesamt für Statistik rund 2,2 Prozent betragen, etwa 71.000 junge Frauen und 67.000 junge Männer. Die Stadt mit den meisten Jungwählerinnen und Jungwählern war übrigens Cloppenburg - hier leben rund 820 Erstwählerinnen und Erstwähler unter 18 Jahren.
Jüngste Kandidatin kommt aus Niedersachsen
Um selbst gewählt zu werden, muss eine Kandidatin oder ein Kandidat mindestens 18 Jahre alt sein. In ganz Deutschland gab es zwei 18-Jährige, die für die Europawahl kandidierten, eine davon kommt aus Niedersachsen: Johanna Brauer aus Hannover stand für die Linke zur Wahl. Geboren ist sie am 24. Februar 2006, damit ist sie bundesweit die jüngste Kandidatin für die Europawahl.
Wer bei der Wahl hilft, bekommt Erfrischungsgeld
Am Wahltag waren laut Landeswahlleitung niedersachsenweit rund 80.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz. Sie alle erhalten ein sogenanntes Erfrischungsgeld. Das ist eine steuerfreie Aufwandsentschädigung für die Ehrenamtlichen und kann je nach Wohnort stark variieren: In Hannover gibt es zum Beispiel bis zu 45 Euro. Hier werden die Wahlhelfer berufen, ablehnen können Bürgerinnen und Bürger nur mit triftigem Grund.
In Oldenburg wird dagegen auf Freiwillige für die 130 Wahllokale gesetzt. Um ihnen den Einsatz etwas schmackhafter zu machen, stockte die Stadt beim "Erfrischungsgeld" ordentlich auf: Bis zu 100 Euro bekamen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Damit liegt Oldenburg in Sachen "Erfrischungsgeld" weit vorn in Niedersachsen.
Wahlbeteiligung bei vorigen Europawahlen in Niedersachsen
Bei der Europawahl 2019 lag die Wahlbeteiligung in Niedersachsen bei 61,5 Prozent und damit knapp über dem Bundesdurchschnitt von 61,4 Prozent. Europaweit erreichte die Quote 2019 lediglich 50,7 Prozent. Die bisher höchste Wahlbeteiligung wurde bei der ersten Europawahl im Jahr 1979 verzeichnet: In Niedersachsen gingen damals 70 Prozent der Menschen zur Wahl. Bundesweit waren es nur 65,7 Prozent.