Europäische Wildkatze ist in Niedersachsen auf dem Vormarsch
Die Europäische Wildkatze breitet sich in Niedersachsen weiter aus. Der Bund für Umwelt und Naturschutz schätzt die Zahl der Wildtiere auf rund 800. Der Schwerpunkt liegt demnach in Südniedersachsen.
"Wir gehen davon aus, dass Wildkatzen in Südniedersachsen in fast jeden Wald vorkommen", sagte eine BUND-Sprecherin. Vor allem im Solling im Weserbergland sei die Europäische Wildkatze laut BUND heimisch geworden. Dort lebten 400 bis 700 Tiere. Im Harz seien es 200 Wildkatzen. Im Norden des Landes haben die Tier- und Artenschützer zahlreiche Einzelgänger in der Südheide sowie in den Landkreisen Celle und Lüchow-Dannenberg registriert. Die Europäische Wildkatze sei sogar bis in den Landkreis Harburg an der Grenze zu Hamburg gewandert. Die Tiere bevorzugen naturnahe Laub- und Mischwälder mit Lichtungen und viel Totholz. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sei die Europäische Wildkatze beinahe ausgerottet worden.
Europäische Wildkatze nicht für zuhause geeignet
In den meisten Gebieten ist die Europäische Wildkatze laut BUND vor allem durch Straßen gefährdet. Zum einen ist der Verkehr die Haupttodesursache der Tiere. Zum anderen werden Populationen durch Verkehrswege voneinander getrennt. Eine weitere Gefahr sind ansteckende Krankheiten. Der BUND warnt zudem davor, Wildkatzen mit nach Hause zu nehmen. Wildkatzen seien für eine häusliche Umgebung nicht geeignet. Um Wildkatzen-Populationen festzustellen, würden Holzpflöcke mit Lockmittel eingesprüht und regelmäßig auf Wildkatzenhaare untersucht, heißt es vom BUND.