EVG-Einigung mit Transdev: Zieht die Deutsche Bahn nach?
Nach der Einigung mit mehreren privaten Bahnunternehmen gehen heute die Tarifverhandlungen zwischen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie der Deutschen Bahn weiter. Steht ein Durchbruch an?
Die EVG sieht eine Art Signalwirkung. Die Deutsche Bahn solle sich an den Tarifabschlüssen mit mit mehreren privaten Bahnunternehmen ein Beispiel nehmen, so EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay. "Hier macht die Branche deutlich, was nötig ist, um die Leistungen der Beschäftigten auch finanziell zu honorieren", sagte sie. EVG und Bahn hatten sich in der vergangenen Woche angenähert, hieß es. Die Gewerkschaft hatte zu Verhandlungsbeginn 650 Euro mehr pro Monat für die etwa 180.000 Beschäftigten gefordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Bahn hatte Ende Mai bei einer Laufzeit von 24 Monaten zwölf Prozent mehr in mehreren Stufen bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt.
Transdev-Beschäftigte bekommen mehr Geld
Am Dienstag hatte die EVG mit der Transdev-Gruppe Abschlüsse für neue Tarifverträge verkündet. In Niedersachsen profitieren davon unter anderem Beschäftigte von Transdev Hannover oder der Nordwestbahn. Sie erhalten unter anderem 420 Euro mehr im Monat. Zusätzlich erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Inflationsausgleichsprämie von 1.400 Euro. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt 21 Monate. Die Lohnerhöhungen sollen laut EVG in zwei Schritten erfolgen. 290 Euro ab 1. November 2023 und weitere 130 Euro ab 1. August 2024 (für Nachwuchskräfte 150 und 70 Euro).
Weitere Bahnunternehmen wollen Tarifvertrag abschließen
Weitere zehn Unternehmen hätten am Montagabend angeboten, Tarifverträge mit Lohnerhöhungen von 420 Euro bei 21 Monaten Laufzeit zu unterzeichnen, teilte die EVG mit. Dienstagvormittag waren es den Angaben zufolge weitere fünf - darunter Erixx und die Osthannoversche Eisenbahnen AG.