Alle Bürgerinnen und Bürger erhalten monatlich die gleiche Summe Geld vom Staat - und das bedingungslos, also ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Und: Die Zahlung sichert ihre Existenz und kann nicht gestrichen werden. Für das BGE entfallen andere Sozialleistungen wie Bürgergeld, Arbeitslosengeld oder Kindergeld. Es gibt unterschiedliche Finanzierungsmodelle: Im Wesentlichen setzen sie sich zusammen aus Umverteilungen, Einsparungen - etwa durch Wegfall von Bürokratie - und Einkommens- und Verbrauchssteuern in unterschiedlichen Höhen. Auch in anderen Ländern wird über ein Grundeinkommen diskutiert, zum Beispiel in Finnland, Schweiz und Spanien.
Derzeit nur über den Verein "Mein Grundeinkommen". Allerdings nicht einfach so: Die Summe von 1.000 Euro monatlich wird verlost. Gezahlt wird ein Jahr lang. "Solange der Staat untätig ist, machen wir das als Zivilgesellschaft einfach schon mal vor", erklärt Michael Bohmeyer, Gründer des Vereins. "Wir haben klein angefangen, werden immer größer und machen jetzt ein Experiment nach dem anderen." Seit 2014 wurde bereits mehr als 1.400 Grundeinkommen ausgezahlt. Über die Webseite des Vereins findet am 29. März die nächste Verlosung statt.
Dem Verein geht es darum, herauszufinden, was das Grundeinkommen mit den Menschen macht. Bewahrheiten sich die Verurteile und Annahmen um die Motivation - oder Demotivation - der Menschen? Finanziert werden die Zahlungen über ein Crowdfunding. "Immer wenn 12.000 Euro zusammenkommen sind, verlosen wir das Geld für 12 Monate als bedingungsloses Grundeinkommen", heißt es beim Verein. Bis heute haben mehr als 330.000 Menschen freiwillig Geld gespendet, damit andere es bekommen.
Die Debatte um das bedingungslose Grundeinkommen ist hitzig. Die Bedenken lauten etwa so: Mit einem Grundeinkommen gehen die Menschen nicht mehr arbeiten. Oder: Auch vermögende Menschen bekommen das Geld. Die Partei lehnen das bedingungslose Grundeinkommen mehrheitlich ab.