Identität bestätigt: Toter bei Rostock ist vermisster Schwimmer
Der Tote, der am Montagmorgen am Strand von Markgrafenheide bei Rostock gefunden wurde, ist der seit Sonntagabend vermisste Schwimmer. Das teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. Der 45-Jährige wurde offenbar von der starken Strömung erfasst. Schon am Sonntagmorgen war ein 56-Jähriger tot in der Ostsee bei Boltenhagen aufgefunden worden.
In zwei Fällen haben Rettungskräfte am Sonntag in der Ostsee bei Rostock und bei Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg) nach Vermissten gesucht. In Boltenhagen wurde ein 56-Jähriger tot geborgen. Ein weiterer Mann kam in der Ostsee bei Rostock-Markgrafenheide ums Leben. Am Montagmorgen war eine leblose Person an den Strand gespült worden. Seit dem Nachmittag ist klar, dass es sich um den vermissten Schwimmer handelt, der am Sonntagabend mit einem Freund in der aufgewühlten Ostsee baden gegangen war.
Strömung erfasst Schwimmer bei Markgrafenheide
Ein Mann hatte die Polizei am Sonntag gegen 21 Uhr darüber informiert, dass er seinen Begleiter beim Schwimmen in der Ostsee bei Rostock verloren habe. Beide seien gute Schwimmer, so der Mann später. Sie seien durch eine aufkommende Strömung erfasst worden, der Hinweisgeber schaffte es zurück an Land, sein 45 Jahre alter Begleiter aus Rostock-Toitenwinkel sei weiter abgetrieben worden.
Erfolglose Suche am Sonntag
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften hatte auf See und vom Ufer aus die Suche nach dem Mann aufgenommen, darunter die Feuerwehr, ein Polizeihubschrauber und auch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit ihrem Seenotrettungskreuzer "Arkona". Aufgrund des Wellengangs und der völligen Dunkelheit sei der Einsatz schließlich kurz vor 23 Uhr erfolglos abgebrochen worden. Planungen für eine erneute große Suche sind am Morgen abgesagt worden. Vor Ort war noch ein Boot der Wasserwacht im Einsatz.
Gelbe Flagge war schon tagsüber gehisst
Rettungsschwimmer Mike Henschke hatte am Sonntag Dienst auf dem Turm der Wasserwacht, war aber am Abend nicht mehr vor Ort. Laut seiner Einschätzung war die Situation für Badegäste schon tagsüber relativ anspruchsvoll. "Wir hatten gestern gelb geflaggt", so Henschke. Gelb bedeute, dass das Baden für Nichtschwimmer quasi verboten und für Schwimmer gefährlich ist. Zudem habe der Wind am Abend nochmal zugelegt. "Wenn man die Wellen dann gesehen hat, hätte man sagen können, also hier ist vorbei. Hier geht man nicht mehr rein." Er meint, wäre er noch vor Ort gewesen, hätte er die rote Flagge gehisst. Weht die rote Flagge am Strand, ist Baden ist strengstens verboten.
Spaziergänger entdeckte abgelegtes Badehandtuch in Boltenhagen
Ein weiterer mutmaßlicher Badeunfall mit Todesfolge ereignete sich am Sonntag in Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg). Dort kam ein 56-Jähriger ums Leben. Ein Spaziergänger hatte um ein Uhr nachts ein abgelegtes Badehandtuch am Strand entdeckt und die Polizei informiert. Die fand vor Ort noch weitere persönliche Gegenstände. Rettungskräfte und Polizei suchten stundenlang nach dem Mann, konnten ihn jedoch am frühen Morgen nur noch tot aus der Ostsee bergen.
Bereits mehrere Badetote in dieser Saison
Die Todesursache ist bisher nicht geklärt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es nach Angaben der Polizei bislang nicht. In diesem Jahr sind bereits mehrere Menschen beim Baden ums Leben gekommen, unter anderem in Rostock, Prerow, Neustadt-Glewe und Graal Müritz. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) bittet in einer Pressemitteilung um Achtsamkeit und Beachtung von Warnhinweisen. "Unterströmungen können Menschen auch in Strandnähe auf die offene See ziehen und auf den Meeresboden drücken", warnt die Ministerin. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf einen Informationsflyer mit Tipps zur Badesicherheit des Ministeriums.