Reaktionen auf Drogen-Abwasseranalyse in MV: Politiker besorgt
In Mecklenburg-Vorpommern ist das Abwasser in sechs Städten auf Drogenrückstände getestet worden. Nach der Bekanntmachung der Ergebnisse betonten sowohl Bürgermeister als auch die Sozialministerin die Wichtigkeit der Präventionsangebote.
In Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Jahr mehr Rauschmittel konsumiert worden als im Jahr zuvor. Das zeigt eine vom NDR in Auftrag gegebene Untersuchung der Technischen Universität Dresden. Neben Neubrandenburg war in diesem Jahr erstmals Neustrelitz unter den getesteten Städten. Auffällig ist in beiden Städte die Menge an Speed-Rückständen. Die Werte sind mit Abstand die höchsten im bundesweiten Vergleich. Dass nah beieinander liegende Städte ein ähnliches Drogenprofil aufweisen, sei erwartbar gewesen, so Björn Helm von der TU Dresden. Wie überall im Land konnten auch in Neubrandenburg und Neustrelitz hohe Mengen an Alkohol-Rückständen festgestellt werden auf.
Ministerin kündigt neue Studie an
Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sagte, die Abwasser-Analyse des NDR unterstreiche, dass Mecklenburg-Vorpommern sowohl ein Alkohol- als auch ein Drogenproblem habe. Für die Ursachen gebe es allerdings keine einfache Erklärung. Mit einer neuen Studie werde das Ministerium versuchen, die Ursachen für den hohen Konsum detailliert auszuleuchten.
Hoher Crystal-Meth-Wert in Schwerin
Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen sich dem NDR gegenüber besorgt über den offenbar gestiegenen Rauschmittelkonsums im Land. Zu den hohen Crystal-Meth-Werten in Schwerin sagte die Stadtverwaltung, sie sehe die Werte kritisch. Sie würden sie darin bestärken, bestehende Präventionsangebote fortzusetzen. Güstrows Bürgermeister Arne Schuldt (parteilos) zeigte sich überrascht vom offenbar hohen Kokain- und Alkoholkonsum in seiner Stadt. Mit dem Präventionsrat wolle er intensiv darüber diskutieren.
Rostock will Präventionsangebote weiter fördern
Auch in Rostock konnte eine große Menge von Kokain-Rückständen gefunden werden, allerdings etwas weniger als im Vorjahr. Sozialsenator Steffen Bockhahn (parteilos) erfreut dies - gleichwohl sei der Konsum auf einem zu hohem Niveau, die Stadt dürfe nicht nachlassen bei Präventionsangeboten. Neubrandenburg und Neustrelitz, wo besonders die hohen Speed-Werte auffällig waren, haben sich bisher noch nicht zu den Ergebnissen geäußert.