Auf diesem vom Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen zur Verfügung gestellten Bild sind tot aufgefundene Robben an der Ostküste der Halbinsel Mönchgut auf Rügen zu sehen. © NDR Foto: Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen/dpa

Ursache des Robbensterbens vor Rügen weiterhin nicht geklärt

Stand: 15.11.2024 15:04 Uhr

Die Ursache für das Robbensterben vor Rügen ist weiterhin nicht geklärt. Eine Umweltschutz-Organisation kritisiert den aus ihrer Sicht schleppenden Fortgang der Ermittlungen. Die Reusen im Seegebiet wurden inzwischen entfernt.

Auch sechs Wochen nach Beginn des Robbensterbens vor Rügen ist die Ursache weiterhin unklar. Wie der Stralsunder Oberstaatsanwalt Martin Cloppenburg am Freitag dem NDR sagte, kann ein Zusammenhang zwischen den toten Robben und den Reusen eines ortsansässigen Fischers bislang weder eindeutig belegt noch vollständig ausgeschlossen werden. Die Behörden ermittelten weiterhin in alle Richtungen, hieß es. Laut Cloppenburg steht nur eine vorsätzliche Tötung der Robben unter Strafe, nicht aber eine fahrlässige Tötung. 

Strafanzeigen gegen Unbekannt gestellt

Die Umweltschutz-Organisation WWF kritisierte die Ermittlungen, sie würden zu lange dauern. Der besondere Schutzstatus der Kegelrobben verlange ein gründliches, aber schnelleres Handeln der Behörden. Unter anderem haben der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund, das Biosphärenreservat Südost-Rügen und die Meeresschutzorganisation Sea Sheperd Strafanzeigen gegen Unbekannt gestellt.

Fischer entfernt freiwillig Reusen

Im Oktober wurden vor allem entlang der südöstlichen Küste Rügens 44 tote Kegelrobben gefunden. Die Kadaver wurden unter anderem vom Deutschen Meeresmuseum, aber auch von Institutionen anderer Bundesländer untersucht. Demnach waren die Robben zum Zeitpunkt ihres Todes gesund und gut genährt. Seit Ende Oktober wurden keine weiteren toten Robben vor Rügen gefunden. Zur selben Zeit hat ein ortsansässiger Fischer seine Reusen in dem Seegebiet freiwillig entfernt. Es ist unklar, ob zwischen beiden Ereignissen ein Zusammenhang besteht.  

Weitere Informationen
Auf diesem vom Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen zur Verfügung gestellten Bild sind tot aufgefundene Robben an der Ostküste der Halbinsel Mönchgut auf Rügen zu sehen. © NDR Foto: Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen/dpa

Tote Robben vor Rügen: Sea Shepherd erstattet Anzeige

Die Organisation hält eine natürliche Todesursache für ausgeschlossen. Seit Oktober wurden 44 Kadaver vor Rügen gefunden. mehr

Drei Kegelrobben liegen am Strand der © IMAGO / Panthermedia

Kegelrobben offenbar in Fischernetzen verendet

Bislang sind 40 tote Tiere gefunden worden. Laut ersten Ergebnissen von Gewebe-Untersuchungen sind die Kegelrobben ertrunken. mehr

Auf diesem vom Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen zur Verfügung gestellten Bild sind tot aufgefundene Robben an der Ostküste der Halbinsel Mönchgut auf Rügen zu sehen. © NDR Foto: Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen/dpa

Mysteriöses Robbensterben geht weiter: Erneut Kadaver auf Rügen gefunden

Am vergangenen Wochenende wurden drei tote Tiere an den Stränden von Lobbe, Gager und Klein Zicker entdeckt. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 15.11.2024 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Die Bohrinsel "Noble Resolve" der Firma Noble Corporation © Noble Corporation Foto: Noble Corporation

Polen will vor Usedom nach Erdgas bohren: Backhaus schaltet Berlin ein

Deutsche Behörden wurden nicht über das Erdgas-Projekt informiert. Umweltminister Backhaus fordert Aufklärung. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern