Wöbbelin: 79. Gedenktag der KZ-Befreiung
Mit einer ökumenischen Andacht und einer Kranzniederlegung ist am Donnerstag an die Befreiung des Konzentrationslagers Wöbbelin am 2. Mai 1945 durch US-amerikanische Truppen gedacht worden.
In Wöbbelin bei Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist am Donnerstagvormittag an die Opfer des dortigen Außenlagers des Konzentrationslagers (KZ) Neuengamme erinnert worden. An diesem Tag werde an die Verbrechen erinnert, die "von Deutschen und im Auftrag von Deutschen begangen worden" seien, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in einer Ansprache, wie die Schweriner Staatskanzlei mitteilte. "Der 2. Mai in Wöbbelin ist ein Tag des tiefen Bedauerns und der Trauer um die Opfer", sagte die Regierungschefin.
Rund 150 Menschen nahmen an Gedenkfeier teil
Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erinnerten an das Leid und die Opfer unter den Häftlingen. Neben politischen Vertretern waren Angehörige sowohl von Opfern als auch Befreiern zum Gedenken aus ganz Europa und den USA angereist. Außerdem nahm eine taiwanische Delegation aus dem Partnerlandkreis von Ludwigslust-Parchim an dem Gedenken teil.
1.000 Menschen aus 20 Nationen in KZ gestorben
In Wöbbelin bei Ludwigslust wurden in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs Häftlinge aus den Konzentrationslagern Neuengamme und Ravensbrück sowie deren Außenlagern zusammengezogen. Unter menschenunwürdigen Bedingungen starben rund 1.000 Menschen aus mehr als 20 Nationen. Der Jüngste sei gerade einmal neun Jahre alt gewesen, sagte Schwesig. "Noch kurz vor der Kapitulation zeigte sich das nationalsozialistische Deutschland in Wöbbelin von seiner grausamen, fanatischen, menschenverachtenden Seite. Diesem dunkelsten Kapitel in der deutschen Geschichte müssen wir uns stellen. Es gibt kein Vergessen und Verdrängen. Die Erinnerung bleibt".
Interesse an KZ in den letzten Jahren gestiegen
Am 2. Mai wird der 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Wöbbelin begangen. Das Interesse an der Gedenkstätte Wöbbelin und dem dazugehörigen Museum ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Bis zum 80. Jahrestag der Befreiung will der Landkreis daher weiter in die Gedenkarbeit investieren.