Welt-Ranger-Tag: Sonderveranstaltungen und Führungen in MV
Sie überwachen Tier- und Pflanzenbestände, vernässen Moore und betreuen Besucher: Am Welt-Ranger-Tag stellten auch die mehr als 100 Ranger aus Mecklenburg-Vorpommern ihre Arbeit vor und warben für mehr Naturschutz.
Waldspaziergänge, Radtouren und Führungen standen am Mittwoch in den Nationalparks auf dem Programm: Zum Welt-Ranger-Tag stellten die insgesamt 105 Ranger aus Nationalparks, Biosphärenreservaten und Naturparks ihre Arbeit vor, wie zum Beispiel den Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten im Unesco-Biosphärenreservat Flusslandschaft-Elbe und im Müritz Nationalpark. Im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide gab es beispielsweise eine Seeadler-Stunde. Von Prerow aus ging es zu einem Spaziergang durch den Darßwald - im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Motto des Welt-Ranger-Tages: "30 bis 30"
Das diesjährige Motto des Welt-Aktionstages lautete "30 bis 30" und geht auf einen UN-Beschluss von 2022 zurück. Der besagt, dass sich alle Länder weltweit verpflichten, 30 Prozent der Land- und Wasserflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen, um das Artensterben zu stoppen - eine der wichtigsten Aufgaben der Parkranger hierzulande.
Illegales Lagerfeuer kostet bis zu 10.000 Euro Strafe
Camper verwarnen, Brutvögel-Bestand im Blick behalten, Dünen schützen: All das gehört zu den täglichen Aufgaben von Heike Lawrenz im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Mit ihrer khakifarbenen Uniform, Rucksack und Fernglas ist sie leicht als Rangerin zu erkennen. Täglich um 6 Uhr bricht sie zum Kontrollgang am Strand von Prerow auf. Dann geht es zunächst darum, zu kontrollieren, ob Zelte aufgestellt oder Lagerfeuer gemacht wurden. Erwischt Heike Lawrenz illegale Camper, kann das mitunter teuer werden. Schwarzcampen kann bei Anzeige bis zu 1.000 Euro Strafe kosten, illegale Lagerfeuer bis zu 10.000 Euro. In diesem Jahr habe sie viele einsichtige Gäste, aber auch ab und zu größere Diskussionen, warum das nicht geht.
Denn in den Nationalparks haben die angestellten Ranger das Hausrecht. Das heißt, sie können Platzverweise aussprechen und Bußgelder verhängen. Bis zu 20 Kilometer läuft oder radelt Heike Lawrenz pro Tag während der Gebietskontrollen. Ihr Sorgenkind sind die streng geschützten Dünen. Immer wieder muss sie tobende Kinder oder Sonnenanbeter aus den Sandformationen holen. Die gelernte Forstwirtin Heike Lawrenz hat es bislang nicht bereut, die einjährige Fortbildung zur Rangerin gemacht zu haben.
World-Ranger-Day gedenkt auch im Dienst verletzten und getöteten Rangern
Mit einer Gesamtfläche von knapp 550.000 Hektar nehmen die Schutzgebiete fast 20 Prozent der Landesfläche ein, wie es heißt aus dem Landesumweltministerium heißt. Den Welt-Ranger-Tag hatte die Internationale Ranger-Vereinigung 2007 ins Leben gerufen, er findet jährlich am 31.Juli statt. Ziel ist es, auf die wichtige Arbeit der Ranger für den Schutz des Natur- und Kulturerbes der Erde aufmerksam zu machen und den Rangern zu gedenken, die während ihres Dienstes verletzt oder getötet wurden.