Strafzettel im Müritz-Nationalpark: Letztes Jahr 274 Anzeigen
Wer in Mecklenburg-Vorpommerns Nationalparks die Natur genießen möchte, muss sich an einige Regeln halten. Nach Verstößen wurden vergangenes Jahr allein im Müritz-Nationalpark 274 Anzeigen erstattet.
Nationalparks sind ökologisch wertvolle Schutzgebiete der Natur. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es gleich drei solcher Schutzgebiete - den Nationalpark Jasmund, den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft sowie den Nationalpark Müritz. In Letzterem hat der NDR genau nachgefragt: Wie viele Verstöße gegen die Regeln des Parks sind im Jahr 2023 aufgefallen? Dabei kam heraus - es wurden insgesamt 274 Anzeigen erstattet. 243 Strafzettel entfielen allein auf Autofahrer, die spontan am Wegesrand parkten, um einen kleinen Spaziergang zu machen.
Offenes Feuer kann mit bis zu 10.000 Euro bestraft werden
Besonders ärgerlich sind in den Augen der Nationalpark-Ranger Moped- und Quadfahrer. Sie stören mit Krach und Abgasen nicht nur die Tiere, sondern zerstören nicht selten auch die Wege im Wald. Acht derartige Fälle wurden bekannt - die Bußgelder gehen hier ab 100 Euro los. Wer illegal im Grünen sein Zelt aufschlägt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. 19 Verstöße haben die Ranger registriert - die Strafen reichen bis zur Zahlung von 1.000 Euro. Am gefährlichsten aber sind offene Feuer im Wald. Wer beim Grillen oder am Lagerfeuer erwischt wird, der kann mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro rechnen. Vier mal war dies 2023 der Fall. Zu den Zahlen aus den Nationalparks Jasmund und Vorpommersche Boddenlandschaft: Dort wurden 2023 insgesamt 194 beziehungsweise 219 Verstöße verzeichnet.
Pilze sammeln ist erlaubt, aber in Maßen
Und in diesem Jahr? Bisher sind in Müritz schon 58 Verstöße gegen die Nationalparkordnung aktenkundig. Wieder handelt es sich in der Mehrzahl um Fahrzeugführer, die einfach irgendwo ihr Auto abstellen. Aber auch wildes Zelten ist wieder dabei - vier Verstöße stehen bisher zu Buche. Zu tun hat dies nicht selten mit der Pilzsaison. Pilze dürfen nämlich außerhalb der ausgeschilderten Kernzonen durchaus gesammelt werden. Allerdings in Maßen, also keine zehn Kilo pro Person, sondern nur soviele, wie man für den Eigenbedarf in der Pfanne braucht.