Was ist Betrug und welche Strafen drohen?
Ein Betrug kann für Opfer schwere Folgen haben - emotional und wirtschaftlich. Was genau ein Betrug ist und welche Strafen drohen, klärt dieses FAQ.
Zu den bekanntesten Betrugsmaschen hat sich in den letzten Jahren sicher der Enkeltrick entwickelt, aber auch andere Formen des Betrugs richten oftmals großen finanziellen Schaden an.
Welche Taten werden im Strafgesetzbuch als Betrug bezeichnet?
Das ist in § 263 geregelt. Betrüger ist demnach, wer sich absichtlich bereichert, indem er einen anderen durch falsche Tatsachen oder vorenthaltene wahre Tatsachen täuscht und den anderen dadurch dazu bringt, ihm etwas aus seinem Vermögen zu überlassen. Grob gesagt: Einer muss absichtlich täuschen, damit der andere sich irrt und deshalb etwas herausrückt. Die Varianten des Computer-, Subventions-, Kapitalanlage- und Versicherungsbetrugs sowie das Erschleichen von Leistungen (zum Beispiel Schwarzfahren) sind in weiteren Paragraphen geregelt.
Welche Strafen drohen einem Betrüger?
Betrügern drohen Geldstrafen oder bis zu fünf Jahren Gefängnis. Besonders schwerwiegende Fälle werden mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft. Das droht jenen Tätern, die nicht nur einmal, sondern gewerbsmäßig betrügen oder ein ganzes Haus angezündet haben, um die Versicherungssumme zu kassieren.
Wie häufig kommt Betrug vor?
Allein in Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei 2023 in knapp 10.300 Fällen ermittelt, in einigen blieb es beim Versuch. Laut Kriminalstatistik wurden etwa drei von vier Fällen aufgeklärt.
Welchen Schaden richten Betrüger an?
Im Jahr 2023 haben Betrüger und Betrügerinnen nach Angaben der polizeilichen Kriminalstatistik einen Schaden von 29,8 Millionen Euro angerichtet. Nur in jedem 20. Fall ging es allerdings um einen Schaden von mehr als 5.000 Euro.
Welche Betrüger sind in Deutschland besonders bekannt?
Viele Betrüger haben für Schlagzeilen gesorgt, manche fallen unter die Rubrik Hochstapler, eine Auswahl ist willkürlich. Bekannt ist zum Beispiel der Schuster Friedrich Wilhelm Voigt, der sich 1906 als Hauptmann verkleidet im Rathaus von Köpenick die Stadtkasse unter den Nagel riss. Der gelernte Postbote Gert Postel hat sich mit gefälschten Zeugnissen und Diplomen als Arzt in eine psychiatrische Klinik bei Leipzig als Arzt eingeschlichen. Der Betrug ist 1997 öffentlich geworden. 2018 flog derSpiegel-Journalist Claas Relotius auf. Er hatte Teile seiner Reportagen, mit denen er zahlreiche Preise gewonnen hat, frei erfunden.