Betrug im Internet: Cyberkriminalität im Trend?
Das Bundeskriminalamt verzeichnete im Jahr 2022 zahlreiche Vermögensdelikte im Internet. Experten raten daher zur Vorsicht mit persönlichen Daten, die ein Zugang für Cyberkriminelle sein können.
Im Jahr 2022 fielen laut Bundeskriminalamt knapp 65 Prozent aller Straftaten im Internet in den Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Gute 60 Prozent dieser Delikte werden vom Bundeskriminalamt als "Betrug" betitelt, weitere 22,7 Prozent als "Warenbetrug". In Mecklenburg-Vorpommern gab es der Polizei zufolge allein mit dem sogenannten "Enkel-Trick" im letzten Jahr 3.150 Betrugsfälle. Dabei geben sich die Täter als Verwandte aus und erbitten kurzfristig Bargeld. Davon seien alle Altersklassen betroffen. Oft bieten Kriminelle auch nicht existierende Produkte auf scheinbar seriösen Internetseiten an.
Kritik an Banken
Laut Stephan Tietz von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern müssten Banken ihre Kunden besser vor Betrügern schützen. "Natürlich soll der Verbraucher aufpassen, aber: Diese Seiten sind so gut gefälscht, dass selbst Experten manchmal Schwierigkeiten haben, schnell herauszufinden: Ist das jetzt eine echte Seite oder ist sie gefälscht?" Die Verbraucher haben Tietz zufolge keinen Einfluss auf die Zahlungsverfahren ihrer Bank. Er sieht deswegen die Banken in der Verantwortung, ihre Verfahren sicherer zu machen.
Prävention beste Maßnahme
Am häufigsten verwenden Betrüger der Polizei zufolge nach wie vor das Telefon, jedoch verzeichnete das Bundeskriminalamt schon im Jahr 2021 einen Anstieg erfasster Cyberstraftaten um 12 Prozent. Im selben Jahr lag deren Aufklärungsquote bundesweit bei knapp unter 30 Prozent. Laut Polizei bleiben die Geschädigten eines Betrugs oftmals auf den Schäden sitzen. Die beste Maßnahme gegen Betrüger sei äußerste Vorsicht im Umgang mit persönlichen Daten. Die Ermittler raten, auf keinen Fall PIN- oder TAN-Nummern an Unbekannte weiterzugeben, egal ob im Internet oder am Telefon. Außerdem könnten regelmäßige, sorgfältige Kontrollen des Kontostands einem Diebstahl vorbeugen. Kriminelle würden oft durch das Abheben kleiner Geldsummen prüfen, ob ein Konto anfällig ist, bevor sie größere Summen entwenden.