Trotz Bearbeitungsstau: Mehr Windanlagen in MV zugelassen
Die Zahl der Zulassungen neuer Windenergieanlagen in Mecklenburg-Vorpommern hat in diesem Jahr deutlich zugenommen. Das hat das Umweltministerium in Schwerin mitgeteilt.
Das Ministerium räumt allerdings auch einen Stau bei der Bearbeitung der Anträge ein. Grund sei fehlendes Personal. Das sagte Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag. Seit Jahresbeginn habe es demnach 86 Genehmigungen gegeben, das sind immerhin vier Mal so viel wie im Jahr davor. Und dieser Prozess werde weiter an Fahrt gewinnen, weil Dutzende neuer Stellen demnächst besetzt würden, allerdings fehle es beim Personal oft noch an Praxiserfahrung, so Backhaus.
Personalsorgen bei Behörden
Die Zahl der tatsächlich gebauten Windenergieanlagen in Mecklenburg-Vorpommern liegt laut einem Branchenportal in diesem Jahr bei 32, abgerissen wurden im selben Zeitraum 21. Das heißt: Neu dazugekommen sind nur 11 Anlagen. Mit dieser Zahl zeigt sich auch Umweltminister Backhaus nicht zufrieden, er forderte weniger Bürokratie und zusätzliche Mittel vom Bund für mehr Personal zum Abbau des Genehmigungsstaus.
Häufige Klagen wegen Untätigkeit
Laut einer Umfrage der Deutsche Presseagentur (dpa) klagen in Mecklenburg-Vorpommern Windkraft-Unternehmen besonders häufig wegen verschleppter Genehmigungsverfahren gegen Behörden. So waren im Oktober am Oberverwaltungsgericht Greifswald 19 sogenannte Untätigkeitsklagen anhängig. Deutschlandweit liegen mindestens 30 solcher Klagen bei den Gerichten vor.