Tourismus erholt sich trotz Krisen unerwartet stark
Die Zahl der Übernachtungen in der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern hat sich stärker erholt als erwartet. Für das Gesamtjahr rechnet der Branchenverband mit einem zweistelligen Plus.
Aus Sicht des Tourismusverbandes ist das zu Ende gehende Jahr besser gelaufen als gedacht. Permanente und vielschichtige Krisen drückten auf die Stimmung und ließen das Geschäft bisweilen schlechter erscheinen, als es tatsächlich war, resümiert Geschäftsführer Tobias Woitendorf. Beispiele gibt es einige: Den Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und den Arbeitskräftemangel. Diese würden auch die Aussichten auf das kommende Jahr negativ beeinflussen.
Übernachtungszahlen fast wieder auf Rekordniveau
Für das gerade zu Ende gehende Jahr rechnet der Verband aber mit einem deutlichen Plus bei den Übernachtungen von mehr als 20 Prozent auf rund 32 Millionen. Bestätigt sich die Prognose, wäre 2022 das zweitbeste Tourismusjahr, sagt Woitendorf. Besser lief es demnach nur im Vor-Pandemie-Jahr 2019. In der Rangliste der Bundesländer liegt Mecklenburg-Vorpommern nach den bisher veröffentlichten Daten bis September auf Platz 4.
Stärkere Erholung an der Küste - Schwerpunkt Radfahren für 2023
Vor allem die mecklenburgische Ostseeküste profitierte laut Tourismusverband im Sommer von der Erholung nach den Corona-Lockerungen. Bis September sei die Zahl der Übernachtungen um 40 Prozent auf 7,6 Millionen gestiegen. Rügen und Usedom folgten mit einem Anstieg von 26 und 25 Prozent auf 5,5 und 4,7 Millionen. In den anderen Regionen fiel die Erholung in diesem Zeitraum etwas schwächer aus, auch in der Mecklenburgischen Seenplatte. Für das kommende Jahr setzt der Verband auf den Königsweg auf Rügen und die Seebrücke in Prerow als neue Besuchermagneten. Einen Schwerpunkt will man zudem beim Thema Radfahren setzen, besonders beim Radfernweg Berlin-Kopenhagen.