Der 28 Meter lange und fast 4.000 PS starke Seenotrettungskreuzer "Nis Randers" wird bei einer Einsatzübung auf der Ostsee vor der Halbinsel Fischland-Darf-Zingst von Touristen auf der Seebrücke beobachtet. © picture alliance/dpa Foto: Jens Büttner

Tag der Seenotretter in MV: 17 Veranstaltungen für Besucher

Stand: 28.07.2024 07:34 Uhr

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rechnet zum heutigen Tag der Seenotretter mit 40.000 Besuchern an Nord- und Ostsee. In MV sind Übungen, Ausstellungen und Bootsbesichtigungen geplant.

38 festangestellte und 247 freiwillige Seenotretter gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Sie absolvieren jährlich etwa 500 Einsätze. Zum Tag der Seenotretter am Sonntag zeigt die DGzRS verschiedene Rettungsübungen an Land und auf See. In Freest (Landkreis Vorpommern-Greifswald) gibt es eine kleine Ausstellung. In Kühlungsborn (Landkreis Rostock), auf den Stationen Prerow/Wieck, in Stralsund und Sassnitz (Landkreis Vorpommern-Rügen) können Besucher auch die Rettungsboote und -kreuzer besichtigen. Doch im Ernstfall rücken die Seenotretter auch an diesem Tag sofort aus.

Lebensretter, Schlepper und Streitschlichter

Vormann Frank Weinhold vom Seenotrettungskreuzer "Nis Randers" spricht über die größten Herausforderungen im Job: "Dass man sehr schnell auf spezielle Situationen reagieren muss, die man nie vorhersehen kann, also man weiß nicht, was passiert." Oft leiste er technische Hilfe, wenn Motoren oder Anderes an Booten oder Schiffen kaputt geht. Auch medizinische Einsätze haben sich in Weinholds Alltag in der letzten Zeit gehäuft, wie er sagt. "Ja, und die Leute vernavigieren sich, fahren sich irgendwo fest. Na, und manchmal spielen sich auch kleine Dramen ab an Bord, wenn sich die Familie auch noch in die Haare kriegt. Dann versucht man das so ein bisschen hinzukriegen und zu schlichten."

Navigation an der Ostseeküste für Bootstouristen oft schwierig

In einem sind sich alle Seenotretter einig: Dass man sehr schnell auf spezielle Situationen reagieren muss, die man nicht vorhersehen kann. Nördlich vor Rügen gibt es zum Beispiel große Steine im Wasser, die Schäden an Booten verursachen können. In den Boddengewässern sieht es anders aus, erklärt Frank Weinhold. Dort seien die flachen Gewässer und die engen Fahrrinnen schwierig. Außerdem entstünden durch den drehenden Wind häufig Strömungen, die ähnlich wie der Gezeitenstrom das Wasser in das Boddengewässer hinein und wieder hinaus drücken. Wer hier nicht richtig navigiert, läuft schnell auf Grund. Der Bootstourismus hat laut dem festangestellten Seenotretter enorm zugenommen. Unterstützung sei immer willkommen, auf allen Stationen. Die DGzRS ist spendenfinanziert und unabhängig. Der Tag der Seenotretter findet jedes Jahr am letzten Juli-Wochenende statt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 28.07.2024 | 07:00 Uhr

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