Rettungskräfte stehen am Strand von Markgrafenheide. © NDR Foto: Stefan Tretropp
Rettungskräfte stehen am Strand von Markgrafenheide. © NDR Foto: Stefan Tretropp
Rettungskräfte stehen am Strand von Markgrafenheide. © NDR Foto: Stefan Tretropp
AUDIO: Identität bestätigt: Toter bei Rostock ist vermisster Schwimmer (2 Min)

Identität bestätigt: Toter bei Rostock ist vermisster Schwimmer

Stand: 29.07.2024 16:44 Uhr

Der Tote, der am Montagmorgen am Strand von Markgrafenheide bei Rostock gefunden wurde, ist der seit Sonntagabend vermisste Schwimmer. Das teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. Der 45-Jährige wurde offenbar von der starken Strömung erfasst. Schon am Sonntagmorgen war ein 56-Jähriger tot in der Ostsee bei Boltenhagen aufgefunden worden.

In zwei Fällen haben Rettungskräfte am Sonntag in der Ostsee bei Rostock und bei Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg) nach Vermissten gesucht. In Boltenhagen wurde ein 56-Jähriger tot geborgen. Ein weiterer Mann kam in der Ostsee bei Rostock-Markgrafenheide ums Leben. Am Montagmorgen war eine leblose Person an den Strand gespült worden. Seit dem Nachmittag ist klar, dass es sich um den vermissten Schwimmer handelt, der am Sonntagabend mit einem Freund in der aufgewühlten Ostsee baden gegangen war.

Strömung erfasst Schwimmer bei Markgrafenheide

Ein Mann hatte die Polizei am Sonntag gegen 21 Uhr darüber informiert, dass er seinen Begleiter beim Schwimmen in der Ostsee bei Rostock verloren habe. Beide seien gute Schwimmer, so der Mann später. Sie seien durch eine aufkommende Strömung erfasst worden, der Hinweisgeber schaffte es zurück an Land, sein 45 Jahre alter Begleiter aus Rostock-Toitenwinkel sei weiter abgetrieben worden.

Weitere Informationen
Eine Familie sitzt in ausgelassener Stimmung auf einem Steg am Badesee und hat die Füße im Wasser. © fotolia.com Foto: Robert Kneschke

Badeunfälle: Wie schützt man sich vor dem Ertrinken?

Viele Menschen unterschätzen die Gefahren beim Schwimmen, sodass es zu tödlichen Badeunfällen kommen kann. Worauf ist zu achten? mehr

Erfolglose Suche am Sonntag

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften hatte auf See und vom Ufer aus die Suche nach dem Mann aufgenommen, darunter die Feuerwehr, ein Polizeihubschrauber und auch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit ihrem Seenotrettungskreuzer "Arkona". Aufgrund des Wellengangs und der völligen Dunkelheit sei der Einsatz schließlich kurz vor 23 Uhr erfolglos abgebrochen worden. Planungen für eine erneute große Suche sind am Morgen abgesagt worden. Vor Ort war noch ein Boot der Wasserwacht im Einsatz. 

Gelbe Flagge war schon tagsüber gehisst

Rettungsschwimmer Mike Henschke hatte am Sonntag Dienst auf dem Turm der Wasserwacht, war aber am Abend nicht mehr vor Ort. Laut seiner Einschätzung war die Situation für Badegäste schon tagsüber relativ anspruchsvoll. "Wir hatten gestern gelb geflaggt", so Henschke. Gelb bedeute, dass das Baden für Nichtschwimmer quasi verboten und für Schwimmer gefährlich ist. Zudem habe der Wind am Abend nochmal zugelegt. "Wenn man die Wellen dann gesehen hat, hätte man sagen können, also hier ist vorbei. Hier geht man nicht mehr rein." Er meint, wäre er noch vor Ort gewesen, hätte er die rote Flagge gehisst. Weht die rote Flagge am Strand, ist Baden ist strengstens verboten.

Spaziergänger entdeckte abgelegtes Badehandtuch in Boltenhagen

Ein weiterer mutmaßlicher Badeunfall mit Todesfolge ereignete sich am Sonntag in Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg). Dort kam ein 56-Jähriger ums Leben. Ein Spaziergänger hatte um ein Uhr nachts ein abgelegtes Badehandtuch am Strand entdeckt und die Polizei informiert. Die fand vor Ort noch weitere persönliche Gegenstände. Rettungskräfte und Polizei suchten stundenlang nach dem Mann, konnten ihn jedoch am frühen Morgen nur noch tot aus der Ostsee bergen.

Bereits mehrere Badetote in dieser Saison

Die Todesursache ist bisher nicht geklärt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es nach Angaben der Polizei bislang nicht. In diesem Jahr sind bereits mehrere Menschen beim Baden ums Leben gekommen, unter anderem in Rostock, Prerow, Neustadt-Glewe und Graal Müritz. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) bittet in einer Pressemitteilung um Achtsamkeit und Beachtung von Warnhinweisen. "Unterströmungen können Menschen auch in Strandnähe auf die offene See ziehen und auf den Meeresboden drücken", warnt die Ministerin. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf einen Informationsflyer mit Tipps zur Badesicherheit des Ministeriums.

Was bedeuten die Flaggen am Strand?

  • Bei gehisster roter Flagge niemals baden. Sie signalisiert eine akute Gefahrenlage wie Strömung oder hohen Wellengang, Baden kann dann lebensgefährlich sein
  • Eine rot-gelbe Flagge am Mast einer Wachstation zeigt an, dass ein Strandabschnitt von Rettungsschwimmern überwacht wird. Weitere rot-gelbe Flaggen am Strand können diesen Bereich begrenzen.
  • Eine zusätzlich gehisste gelbe Flagge signalisiert gefährliche Bedingungen im Wasser, besonders für Kinder, ungeübte Schwimmer und ältere Personen.
  • Weht darüber hinaus ein orangefarbener Windsack am Flaggenmast, rät die DLRG, auf die Benutzung von aufblasbaren Matratzen oder Schwimmtieren aufgrund des ablandigen Windes zu verzichten.
  • Eine schwarz-weiß geviertelte Flagge kennzeichnet Strandabschnitte, die für die Sondernutzung von Wassersportgeräten geeignet und bestimmt sind. In diesem Bereich können Surfbretter, Segelboote oder Jetskis zu Wasser gelassen werden.

Weitere Informationen
Ein angeleinter Rettungsschwimmer in einem Überlebensanzug watet in die Ostsee bei heftigem Wellengang vor Markgrafenheide. © Screenshot
5 Min

Toter aus der Ostsee geborgen: Ist es der vermisste Schwimmer?

Bei Markgrafenheide ist am Morgen ein Mann leblos aufgefunden worden. Noch ist unklar, ob es sich um den seit Sonntagabend vermissten Schwimmer handelt. 5 Min

Eine rot-gelbe Flagge weht an einem DLRG-Wachhaus in Niendorf an der Ostsee. © picture alliance/Bildagentur online Foto: Ohde

Sicherheit am Meer: Das bedeuten die Flaggen am Strand

Das Baden im Meer, aber auch Wattwanderungen ohne erfahrene Führung sind nicht ungefährlich. Was sollte man beachten? mehr

Personen in Ufernähe im Wasser © Screenshot
2 Min

Flaggen am Strand verstehen, um Badeunfälle zu vermeiden

Weht eine gelbe Flagge, ist Vorsicht geboten. In Graal-Müritz mussten trotz Warnung Kinder und Erwachsende gerettet werden. 2 Min

Ein Auszubildender und eine Rettungsschwimmerin am Strand von Cuxhaven. © NDR

Graal-Müritz: Achtjährige vor dem Ertrinken gerettet

Das Mädchen aus Sachsen-Anhalt ist laut DLRG bei Windstärke 4 bis 5 in die Untiefen vor den Buhnen geraten. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 29.07.2024 | 18:10 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Rostock

Landkreis Nordwestmecklenburg

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Rettungskräfte stehen am Strand von Markgrafenheide. © NDR Foto: Stefan Tretropp

Identität bestätigt: Toter bei Rostock ist vermisster Schwimmer

Seit Sonntagabend wurde nach dem 45-jährigen Mann gesucht. Am Montagmorgen war eine Leiche am Strand gefunden worden. mehr

Die neue NDR MV App

Ein Smartphone zeigt die Startseite der neuen NDR MV App © NDR Foto: IMAGO. / Bihlmayerfotografie

Mecklenburg-Vorpommern immer dabei - die neue NDR MV App

Artikel, Podcasts, Livestreams: Die NDR MV App ist ganz neu: übersichtlich, kompakt, benutzerfreundlich, aktuell. mehr