Suche nach Brandursache: Ermittler inspizieren Öltanker "Annika"
Am Montag wollen Brandursachenermittler den Öltanker "Annika" im Rostocker Überseehafen untersuchen. Nach dem Feuer an Bord war es zunächst nicht möglich, das Schiff zu betreten.
Bislang war der Öltanker "Annika" nach dem an Bord ausgebrochenen Feuer Sperrzone. Bevor jemand auf das Schiff geht, sollten zunächst alle übrig gebliebenen, giftigen Gase aus dem Inneren des Tankers entweichen können. Nun wollen Ermittler der Kriminalpolizei und der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung an Bord gehen und den Brandherd suchen. Neben dem Maschinenraum käme dafür nach Angaben des Havariekommandos auch ein Lagerraum für Lacke und Farben infrage. Taucher hatten am Wochenende bereits den Schiffsrumpf untersucht. Nach ersten Einschätzungen verursachte das Feuer keine Verformung des Schiffskörpers.
Schiff kurz nach Ablegen in Brand geraten
Das 73 Meter lange und 12 Meter breite Schiff mit Heimathafen Stralsund war, wie aus Daten des Schiffstracking-Portals Marine Traffic hervorging am Freitagmorgen gegen 8 Uhr in Rostock in Richtung Travemünde gestartet. Nur wenig später brach das Feuer an Bord des mit 640 Tonnen Öl beladenen Schiffes aus. Die siebenköpfige Crew musste die Fahrt um 9.12 Uhr vor der Küste von Kühlungsborn und Heiligendamm unterbrechen. Laut DGzRS und dem Havariekommando befanden sich zunächst der Seenotrettungskreuzer "Arkona" sowie der Hochseebergungsschlepper "Baltic" und das Mehrzweckschiff "Arkona" bei dem Tanker. Das Seegebiet und der Luftraum wurden in einem Radius von drei Seemeilen um den Havaristen herum gesperrt.
Erleicherung nach abgewendeter Umweltkatastrophe
Durch das schnelle Eingreifen konnte der Frachter gelöscht, nach Rostock geschleppt und eine Umweltkastastrophe in der Ostsee verhindert werden. Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) und Umweltorganisationen hatten anlässlich der Havarie ihre Sorge um das Ökosystem Ostsee zum Ausdruck gebracht. Jeder Tropfen Öl, der in die Ostsee gelangt, wäre einer zu viel, hieß es von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Das Seegebiet nahe der Kadetrinne sei als Naturschutzgebiet mit Steinriffen und Wanderrouten von Schweinswalen besonders gefährdet, laut Minister Backhaus aber auch eine der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Unterdessen lobte die Umweltorganisation WWF den schnellen Einsatz der Rettungskräfte und Löschmannschaften.