Die Fähre "Vitte" liegt im Hafen von Schaprode fest, davor sperrt eine Schranke die Zufahrt ab. © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Sauer

Sturmtief "Zacharias" hinterlässt nur geringe Schäden in MV

Stand: 08.08.2023 15:40 Uhr

Das Sturmtief "Zacharias" ist über Mecklenburg-Vorpommern hinweggezogen. Es hinterlässt nur geringe Schäden. Umweltminister Till Backhaus (SPD) zeigt sich jedoch besorgt wegen des manövrierunfähigen Tankers vor Rügen.

Das Landesumweltministerium meldet keine nennenswerten Schäden durch umgestürzte Bäume in den Wäldern des Landes. "Selbst in den windexponierten Forstämtern gehen wir bislang von Schäden deutlich unter den meldepflichtigen 5.000 Festmetern je Forstamt aus", sagte Umweltminister Till Backhaus. Auch die Feuerwehren mussten sich meist um umgestürzte Bäume kümmern. Betroffen waren vor allem die Kreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald. Aber auch in Westmecklenburg war die Feuerwehr im Einsatz, um Bäume zu beseitigen. Verletzt wurde niemand.

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Zu gefährlich: Fähren und Ausflugsschiffe fuhren nicht

Der Sturm über Mecklenburg-Vorpommern hatte auch Auswirkungen auf den Fährverkehr. So stellte die Reederei Hiddensee den gesamten Fährverkehr zur Insel für Dienstagvormittag ein. Urlauber, die am Montag oder Dienstag an- oder abreisen wollten, wurden gebeten ihren Fahrten auf Mittwoch zu verlegen. Auch die Schiffe der Weißen Flotte, die Wittower- und Rügen-Fähre, sowie die Schiffe der Reedereien Zingst und Kipp fuhren nicht. Ähnlich sah es rund um die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst aus - Ribnitz-Damgarten, Ahrenshoop, Born, Bodstedt und Zingst wurden nicht angefahren. Mehr zu Fahrplanänderungen auf der Website der Weißen Flotte.

Die großen Fährlinien Scandlines und TT-Line hatten am Montag Fahrten nach Skandinavien abgesagt. Auch am Dienstag gab es noch vereinzelt Ausfälle. Reisende werden geben, sich auf den jeweiligen Seiten der Reedereien zu informieren.

Hochwassergefahr besteht nicht

Trotz der ergiebigen Regenfälle der vergangenen Wochen würden die Wasserstände je nach Region nur leicht über oder sogar unter dem mittleren Wasserstand liegen, heißt es aus dem Umweltministerium. Im Osten des Landes, der im Juli eher zu wenig Niederschläge erhielt, habe es am Montag zum Teil ergiebig geregnet, sodass einige kleine Gewässer durchaus Wasserstände im Bereich des mittleren Hochwassers oder leicht darüber zeigten, so Umweltminister Till Backhaus. Eine Hochwassergefahr im Bereich von Oder oder Elbe bestehe nicht.

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Sorge wegen manövrierunfähigem Tanker vor Rügen

Besorgt zeigte sich Backhaus angesichts der Wetterlage auch darüber, dass ein mit russischem Schweröl voll beladener Tanker weiterhin etwa 25 Kilometer vor der Küste Rügens manövrierunfähig vor Anker liegt, weil er bisher immer noch nicht repariert werden konnte. Weiterhin sind orkanartige Böen angesagt. Das könne im schlimmsten Fall zu einem Losreißen der Verankerung und zu einer Verdriftung des Tankers Richtung Küste führen.

Ökosystem der Ostsee in Gefahr

Eine Verschmutzung der Küste mit Schweröl könnte katastrophale Folgen für das Ökosystem der Ostsee und für Mensch, Natur und Wirtschaft an der Küste haben. In einem solchen Fall stünden starke Hochseeschlepper bereit, die den Tanker von der Küste fernhalten oder in einen sicheren Hafen schleppen könnten, falls es notwendig werden würde, erläuterte Backhaus. Dieser sichere Hafen werde nach Angaben der Reederei aber noch gesucht.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 08.08.2023 | 16:00 Uhr

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