Sturm im Norden: Fährausfälle auch am Mittwoch

Stand: 09.08.2023 22:00 Uhr

Die Schäden durch Sturmtief "Zacharias" halten sich in Grenzen - aber auch am Mittwoch gab es an den Küsten bis zum Abend weiterhin kräftigen Wind und einige gestrichene Fährverbindungen. Ab Donnerstag soll es im Norden dann wieder freundlicher werden.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte Sturmböen an den Küsten der Nord- und Ostsee in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern vorausgesagt. So wurden an der Küste Nordfrieslands sowie auf Fehmarn am Morgen noch Sturmböen von bis zu 75 Kilometern pro Stunde erwartet. In Mecklenburg-Vorpommern wurden vor allem zwischen Fischland-Darß und Nordrügen bei bis zu 70 Kilometern pro Stunde Windstärke acht erreicht.

MV: Weiter Behinderungen im Fährverkehr

Das Sturmtief hatte weiter Auswirkungen auf den Fährverkehr. Auch am Mittwoch entfielen laut Reederei Hiddensee einige Fahrten. Aktuelle Infos zu Abfahrten und Ausfällen gibt es unter anderem auf der Webseite der Weißen Flotte.

Wetterexperte: Gefahr für entwurzelte Bäume gestiegen

In vielen Regionen in Norddeutschland sei die durchschnittliche Niederschlagsmenge für den August bereits jetzt erreicht, sagte Wetterexperte Kent Heinemann von Wetterwelt auf NDR Info. Der Dauerregen habe zur Folge, dass die Feuchtigkeit der Böden und die Pegel der Flüsse zugenommen haben. Durch die aufgeweichten Böden in Kombination mit starken Stürmen sei zudem die Gefahr von entwurzelten Bäumen gestiegen, erklärte Heinemann.

Weitere Informationen
Zwei Wanderer gehen vorbei an Nadelbäumen einen Wanderweg entlang. © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Rampfel

Verregneter Sommer? Die Landesforsten freuen sich

Junge Bäume profitieren von den Niederschlägen. Eine befürchtete Borkenkäferwelle ist bislang ausgeblieben. mehr

Etwas mehr Sonne, Temperaturen steigen

Nach dem Sturm, wochenlangem Regen und recht kühlen Temperaturen soll der Sommer in dieser Woche noch einmal zurückkehren. Ab Donnerstag tritt eine Wetterberuhigung ein, am Wochenende und danach ist dann verbreitet mit 20 bis 25 Grad zu rechnen - und auch die Sonne soll sich dann wieder häufiger blicken lassen.

"Zacharias" richtet kaum große Schäden an

Im Norden hatte das Sturmtief "Zacharias" kaum größere Schäden hinterlassen. Schwerverletzte gab es nicht. Die Einsatzkräfte mussten aber häufig ausrücken, weil Bäume umstürzten und Äste abknickten. Nicht nur der Fähr- sondern auch der Bahnverkehr war zeitweise behindert.

Im Landkreis Rostock hatte am Montag eine Böe von einem bereits defekten Windrad erst ein Stück eines Rotorblatts abgerissen, kurz darauf knickte der Mast um.

Weitere Informationen
Der umgeknickte Mast einer Windkraftanlage. © picture alliance/dpa | Jens Büttner Foto: Jens Büttner

Bereits defektes Windrad bei Gnoien durch Sturmböe zerstört

Anwohner hatten am Montagvormittag laute Geräusche aus Richtung der Anlage gehört und die Polizei verständigt. mehr

Schleswig-Holstein: Surf-Event beginnt zum Teil später

Eine Sturmflut überschwemmte den Strand von St. Peter-Ording. Dort starteten am Mittwoch dennoch wie geplant die "Multivan Kitesurf Masters" - allerdings nur die sportlichen Wettkämpfe. Das Rahmenprogramm beginnt laut Veranstaltern erst am Donnerstag, einen Tag später als geplant.

Sturmflut in Hamburg verläuft glimpflich

Das Sturmtief "Zacharias" sorgt in Hamburg für leichte Überschwemmungen. © TeleNewsNetwork
Der tiefergelegene Parkplatz in Neumühlen wurde am Montagabend überflutet.

In Hamburg hatte es Überschwemmungen gegeben, unter anderem stand der Fischmarkt und der Parkplatz am Museumshafen in Neumühlen am Montagabend unter Wasser. Im Hamburger Stadtteil Iserbrook knickte am Montag eine 20 Meter hohe Linde um und fiel auf ein Reihenhaus. Verletzt wurde niemand. Auch auf die A24 in Richtung Berlin krachte in Höhe Hamburg-Jenfeld ein Baum, ebenso auf ein Café im Stadtteil Eppendorf. In der Innenstadt riss der Wind eine Kunstinstallation aus einer Wand.

Ungewöhnlich starker Sommersturm

Dass es zu dieser Jahreszeit zu einem Sturmtief wie "Zacharias" kommt, sei extrem ungewöhnlich, sagte Michael Knobelsdorf vom Deutschen Wetterdienst (DWD): "So einen Sturm erwarten wir im Herbst und nicht im Hochsommer." Er sei durch den Zusammenschluss von zwei Tiefdruckgebieten entstanden, die von Großbritannien und Italien in Richtung Polen gezogen seien.

Weitere Informationen
Da braut sich was zusammen: Ein Hitzegewitter über dem Ostseebad Prerow. © NDR Foto: Klaus Haase aus Prerow

Wie wird das Wetter im Norden?

Regen? Sonne? Sturm? Hier finden Sie das aktuelle Wetter und die Vorhersage für ganz Norddeutschland. mehr

Bei Dauerregen gehen Spaziergänger durch den Museumshafen Oevelgönne in Hamburg. © dpa - Bildfunk Foto: Ulrich Perrey/dpa
6 Min

Wetterexperte: Wie gut ist der Dauerregen für den Grundwasserspiegel?

Durch den Dauerregen ist der Grundwasserspiegel zwar gestiegen - aber noch auf einem niedrigen Niveau, erklärt Kent Heinemann. 6 Min

Eine Pfütze vor einem nassen Zeltplatz. © Screenshot
1 Min

Studiogespräch: Warum ist der Sommer so nass?

Warum sich dieser Sommer bisher so nass anfühlt, erklärt NDR Wetterexperte Meeno Schrader. 1 Min

Sturm an der Ostsee © NDR Foto: Frank Hojenski aus Rostock

Sturm-Stärken: Von Windstille bis zum Orkan

Die Stärke des Windes wird in Beaufort gemessen. Die Sturm-Skala reicht von Windstille bis Orkan. Unsere Bildergalerie verrät, wie sich die einzelnen Stufen unterscheiden. Bildergalerie

Überflutete Straßen in Kellinghusen. © NDR Foto: Daniel Friederichs

Sturm und Unwetter: Welche Versicherung zahlt für Schäden?

Kaputte Dächer, beschädigte Autos, Wasser in Haus und Keller. Welche Versicherungen kommen bei Unwetterschäden auf? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 09.08.2023 | 20:00 Uhr

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

NDR Info auf WhatsApp - wie abonniere ich die norddeutschen News?

Informieren Sie sich auf dem WhatsApp-Kanal von NDR Info über die wichtigsten Nachrichten und Dokus aus Norddeutschland. mehr

Eine Frau hält ein Smarthphone in die Kamera, auf dem Display steht "#NDRfragt" © PantherMedia Foto: Yuri Arcurs

#NDRfragt - das Meinungsbarometer für den Norden

Wir wollen wissen, was die Menschen in Norddeutschland bewegt. Registrieren Sie sich jetzt für das Dialog- und Umfrageportal des NDR! mehr

Mehr Nachrichten

Polizeifahrzeuge stehen am Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. © picture alliance / ABBFoto

Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Weihnachtsmärkten im Norden

Die Sicherheitsmaßnahmen auf norddeutschen Märkten sollen überprüft werden. Niedersachsens Ministerpräsident Weil sagte, hundertprozentigen Schutz gebe es nicht. mehr