Sturmtief "Zacharias" sorgt für Sommer-Sturmflut in Hamburg
Das Sturmtief "Zacharias" hat am Montagabend in Hamburg für eine Sturmflut gesorgt. Unter anderem in Neumühlen und am Fischmarkt kam es zu Überschwemmungen. In der Stadt gab es Dutzende Einsätze wegen umgestürzter Bäume.
Windböen von bis zu 75 Kilometern pro Stunde sorgten ab Montagmittag unter anderem für abbrechende Äste und umstürzende Bäume, wie die Feuerwehr mitteilte. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte für Montagabend vor ungewöhnlich hohen Wasserständen um 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser gewarnt. Unter anderem der Parkplatz in Neumühlen und der Fischmarkt standen teilweise unter Wasser. Die Polizei hatte empfohlen, das betroffene Gebiet rund um die Elbe zu meiden und vor allem tiefer gelegene Gebiete zu verlassen. Fahrzeuge sollten in höher gelegene Gebiete gebracht werden.
Umgestürzte Bäume sorgen für zahlreiche Einsätze
Seit Montagnachmittag verzeichneten die Einsatzkräfte der Hamburger Feuerwehr nach eigenen Angaben 72 wetterbedingte Einsätze - zumeist wegen umgestürzter Bäume. In Iserbrook fiel ein Baum auf ein Reihenhaus, in Eppendorf stürzte ein weiterer auf ein Café. In der Innenstadt musste ein Kunstobjekt gesichert werden. Es hing an Seilen in acht Meter Höhe im Großen Burstah. Auf der Autobahn 24 in Richtung Berlin krachte in Höhe Jenfeld ein Baum auf die Straße. Die Feuerwehr räumte im ganzen Stadtgebiet Straßen frei.
Behinderungen im Bahnverkehr
Wegen möglicher Sturmschäden rechnete die Deutsche Bahn damit, dass Strecken im ganzen Norden gesperrt werden müssen. Fahrgäste sollten auf der Internetseite der Deutschen Bahn schauen, ob ihr Zug wie geplant fährt.
Experte: Ungewöhnlich starker Sommersturm
Dass es zu dieser Jahreszeit zu einem Sturmtief wie "Zacharias" kommt, sei extrem ungewöhnlich, sagte Michael Knobelsdorf vom Deutschen Wetterdienst: "So einen Sturm erwarten wir im Herbst und nicht im Hochsommer."