Rostock: Plan für neue Warnowbrücke wackelt
Die Brücke über die Warnow im Rostocker Stadthafen darf nicht wie geplant gebaut werden. Die zuständige Behörde hat Mängel an der Statik festgestellt.
Der erste Plan für eine Warnowbrücke im Rostocker Stadthafen ist offenbar gescheitert. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Stralsund hat die Statik geprüft und befunden, dass sie so nicht gebaut werden darf. Die Brückenpfeiler seien nicht so konstruiert, dass sie einer Kollision mit einem entsprechend großen Schiff standhalten würden, hieß es. Das teilte der
Leiter der Behörde, Stefan Grammann, der Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) am Dienstag mit.
Schutzdalben sollen Brückenpfeiler schützen
Nun soll die Brücke neu geplant werden. Vorgesehen sind sogenannte Schutzdalben, die vor die Brückenpfeiler gesetzt werden. Das sei mit höheren Kosten und weiteren Verzögerungen bei Planung und Bau verbunden, so die Oberbürgermeisterin. Bislang wurden die Kosten mit 53 Millionen Euro angegeben. Das Prestigeprojekt Warnowbrücke sollte ursprünglich zur Bundesgartenschau (BUGA) 2025 für Fußgänger und Radfahrer eröffnet werden. Nachdem sich die Stadt von ihren BUGA-Plänen verabschiedet hatte, hieß es, sie werde 2026 fertiggestellt. Auch dieser Termin wackelt.
Land sagt Förderung trotz BUGA-Absage zu
Trotz der BUGA-Absage hatte die Landesregierung der Stadt Rostock vor fünf Monaten für mehrere Millionenprojekte rund um den Stadthafen weiterhin finanzielle Unterstützung zugesagt. In den kommenden zehn Jahren könnten bis zu 411 Millionen Euro investiert werden, hieß es Ende April. Konkret ging es beim sogenannten Rostock-Plan nach Angaben von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger um fünf Vorhaben, bei denen die Stadt 219 Millionen, das Land 143 Millionen und der Bund 49 Millionen Euro übernehmen sollte.
Kröger: Eine zweite Chance
Zu den Vorhaben gehören das Archäologische Landesmuseum, das neue Volkstheater, die Warnowbrücke für Fußgänger und Radfahrer, die Entwicklung des Stadthafens sowie das geplante Bauvorhaben des Warnowquartiers, dem Modell-Wohngebiet auf der Ostseite der Warnow. Es sei das Konjunkturpaket für Rostock, sagte Kröger - eine zweite Chance nach der BUGA-Absage, die nicht vertan werden dürfe.