Probleme mit E-Rezepten: Apotheker fordern Offline-Backup
Der Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern fordert Nachbesserungen beim E-Rezept. Durch einen Ausfall der Computersysteme konnten bundesweit für knapp eine Stunde keine elektronischen Rezepte eingelesen werden.
Gut anderthalb Monate nach Einführung des E-Rezepts bei Ärzten und Apotheken in Deutschland hat es einen ersten großen, zentralen Ausfall im Computersystem gegeben - und zwar vor einer Woche. Laut des Apothekerverbandes in Mecklenburg-Vorpommern muss dringend nachgebessert werden. Das System sei unausgereift und relativ störanfällig, sagt der Vorsitzende des Verbandes Axel Pudimat.
Absicherung auf Papier wäre hilfreich
Grundsätzlich begrüßt Pudimat den Schritt Richtung Digitalisierung. Aber angesichts regelmäßiger Störungen und nach dem jüngsten Totalausfall fordert der Apothekerverband nun eine Absicherung. Das gilt besonders bei dringenden Rezepten oder dort, wo technische Ausfälle besonders schwere Folgen für die Patienten haben könnten: Wenn die Technik streikt, ist die Arzneiausgabe mit dem E-Rezept nicht möglich. Besonders in ländlichen Regionen mit nur wenigen Apotheken werden die langen Anfahrtswege schnell zu einem Problem.
Nächste Falle: QR-Code
Pudimat ist dafür, dass dringende Verordnungen generell auf Papier ausgestellt werden oder durch einen Ausdruck begleitet werden. Ähnlich wird es teilweise schon jetzt gehandhabt - beispielsweise bei starken Betäubungsmitteln. Teilweise haben diese Rezepte allerdings einen QR-Code, der im Falle einer technischen Störung ebenso wenig ausgelesen werden kann wie die Gesundheitskarte. Eine vollständige Lösung des Problems ist somit noch nicht in Sicht.