Philipp Amthor (CDU), Patrick Dahlemann (SPD) und Enrico Komning (AfD) bei einem Bürgerdialog in Ueckermünde. © NDR

Pfiffe für Dahlemann: Dialogversuch mit Demonstranten

Stand: 13.01.2023 06:06 Uhr

Die meisten der 250 Menschen, die am Donnerstagabend bei teilweise strömenden Regen auf den Marktplatz gekommen waren, klatschen dem AfD-Bundestagsabgeordneten Enrico Komning Beifall. Besonders Staatskanzleichef Patrick Dahlemann von der SPD hatte es schwer, seine Redebeiträge zur Energiekrise und dem Ukraine-Krieg ohne Pfiffe und Buh-Rufe vorzutragen. Dahlemann hatte sich unter anderem gegen eine weitere Nutzung der Kernenergie ausgesprochen.

CDU-Abgeordneter Amthor für Weiternutzung der Kernkraft

Auch der CDU-Bundestagsabgeordneter Philipp Amthor bekam nur wenig Beifall. Amthor, der aus Ueckermünde kommt, hatte sich vorher für eine weitere Nutzung der Kernkraft in Deutschland über April 2023 hinaus ausgesprochen. Man müsse jetzt alle zur Verfügung stehenden Energieressourcen nutzen, dazu gehörten auch moderne Kernkraftwerke, sagte der CDU-Politiker. Außerdem müsse auch Erdgas in Deutschland gefördert werden. Man könne niemandem erklären, weshalb man Gas aus großen Entfernungen importiere, aber Gasvorkommen im eigenen Land nicht erschließe.

AfD-Politiker Komning gegen Russlandsanktionen

Bei der Debatte um Russland-Sanktionen pfiff ein Großteil der Demonstranten Patrick Dahlemann laut aus und rief "Kriegstreiber". Dahlemann hatte Waffenlieferungen in die Ukraine verteidigt. Hier müsse man die Bündnispartner unterstützen. Das wies AfD-Politiker Komning zurück. Die Ukraine sei kein Bündnispartner und die Sanktionen schadeten Deutschland mehr als Russland, sagte Komning, wofür er Beifall bekam.

Die moderierte Frage-Veranstaltung im Freien hatte Ueckermündes Stadtpräsident Robert Kriewitz (CDU) organisiert. So sollen wieder politische Diskussionen statt der seit Corona üblichen einseitigen Protestveranstaltungen ermöglicht werden. In Ueckermünde wird seit Monaten mittwochs demonstriert.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 13.01.2023 | 06:00 Uhr

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