Energiekrise: 50 Millionen Hilfe für kleine Unternehmen in MV

Stand: 03.01.2023 15:05 Uhr

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will bis zu 50 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen ausgeben, die von den hohen Energiepreisen besonders betroffen sind.

Für kleine und mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, die von den hohen Energiepreisen besonders hart betroffen sind, will die Landesregierung 50 Millionen Euro aus einem Härtefallfonds bereitstellen. Davon kommen 20 Millionen Euro vom Bund. Unter anderem können jene Firmen, die zwischen Juni und November 2022 die von Juni bis November 2022 für Strom und Gas mindestens das Vierfache des Vorjahreszeitraums bezahlt haben, einen Zuschuss in Höhe eines Abschlages beantragen. Unternehmen, die Öl, Kohle oder Holzpellets nutzen, sollen ebenfalls zusätzlich entlastet werden. Voraussetzung ist, dass sich ihr Einkaufspreis mehr als verdreifacht hat. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach der ersten Kabinettssitzung der Landesregierung im neuen Jahr an.

Härtefallkommission für Einzelfälle

Unternehmen, die aus Öl oder Pellets ihre Energie gewonnen haben, sollen ebenfalls einen zusätzlichen Zuschuss bekommen, wenn sie mehr als den dreifachen Preis als im Vorjahreszeitraum bezahlen mussten. Schwesig kündigte zudem an, die Betriebe mit bis zu 250 Mitarbeitern mit besonderen Bürgschaften und Darlehen zu fördern, wenn sie wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine nicht nur unter hohen Energie-Preisen, sondern auch unter unterbrochenen Lieferketten oder ähnlichen Schwierigkeiten leiden. Eine Härtefallkommission soll über Einzelfälle entscheiden, die nicht in das nun gesetzte Raster passen.

Videos
Manuela Schwesig im Interview © Screenshot
2 Min

Strom und Gas: 40 Millionen Euro für kleine Unternehmen

Unternehmen, die aus Öl oder Pellets ihre Energie gewonnen haben, sollen ebenfalls einen zusätzlichen Zuschuss bekommen. 2 Min

Verhandlungen mit dem Bund zu privaten Härtefällen

Über eine zusätzliche Unterstützung für "private" Härtefälle verhandelt das Land laut Schwesig zurzeit mit dem Bund. Die Landesregierung habe vorgeschlagen, in solchen Fällen eine Pauschale auszureichen. Das sei unbürokratischer und wäre schneller zu bewerkstelligen.

 

Weitere Informationen
Ein Mann in einem Heizungskeller mit Ölheizung, Tanks und Heizungsrohren © Christian Charisius/dpa Foto: Christian Charisius

Härtefallfonds-FAQ: Wie profitieren Verbraucher mit Öl- und Pelletheizung?

Privathaushalte, die mit Öl, Flüssiggas, Briketts oder Pellets heizen, sollen Hilfe vom Bund erhalten. Fragen und Antworten. mehr

Von der Pressetribüne aus verfolgt ein Mann die Sondersitzung des Landtags zu einem Nachtragshaushalt über 500 Millionen Euro. © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

Landtag beschließt 500 Millionen Euro schweren Nachtragshaushalt

Das Parlament hat die Zusatzausgaben nach langer Debatte auf den Weg gebracht. Sie sollen die Folgen der Energiekrise abmildern. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 03.01.2023 | 15:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Die rot-rote Koalition in Mecklenburg-Vorpommern muss ein Haushaltsloch von gut 800 Millionen Euro stopfen. (Themenbild) © dpa-Bildfunk Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Haushaltsdefizit: MV muss eiserne Reserve anzapfen

Rot-Rot will die Finanzlöcher mit Kürzungen und Einsparungen schließen. Der geplante Nachtragshaushalt soll für die Bürger keine Belastungen bringen. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?