Auf dem Weihnachtsmarkt in Schwerin steht ein LKW als zusätzliche Maßnahme an einer Zufahrt. © NDR/Jolien Wagner Foto: NDR/Jolien Wagner
Auf dem Weihnachtsmarkt in Schwerin steht ein LKW als zusätzliche Maßnahme an einer Zufahrt. © NDR/Jolien Wagner Foto: NDR/Jolien Wagner
Auf dem Weihnachtsmarkt in Schwerin steht ein LKW als zusätzliche Maßnahme an einer Zufahrt. © NDR/Jolien Wagner Foto: NDR/Jolien Wagner
AUDIO: Reaktionen aus MV zum Anschlag in Magdeburg (2 Min)

Nach Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Weihnachtsmärkten in MV

Stand: 21.12.2024 14:11 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern werden nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt die Sicherheitsvorkehrungen der Polizei erhöht. Außerdem unterstützen Landespolizisten ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt. Die Betroffenheit in Politik und Gesellschaft ist groß.

Nach der Anschlagsfahrt mit einem Pkw über den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten ist die Anteilnahme in Mecklenburg-Vorpommern groß. Auf den Weihnachtsmärkten im Land wird die Polizeipräsenz verstärkt, außerdem unterstützen Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt.

Schwesig drückt Haselhoff Anteilnahme aus

Noch in der Nacht habe sie ihren Kollegen Rainer Haselhoff (CDU) angerufen und ihm ihre Anteilnahme ausgedrückt, berichtet Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Vormittag auf einer Veranstaltung ihrer Partei in Güstrow. Dass dort, wo man sich trifft, um zusammenzukommen, um gemütlich in die Weihnachtszeit zu starten, ein solcher Anschlag passiert, sei unvorstellbar, erklärte Schwesig in Güstrow.

Zu Beginn der Landesvertreterversammlung hatte die SPD eine Schweigeminute eingelegt. SPD-Generalsekretär Julian Barlen verurteilte "diese abscheuliche Tat" und forderte eine vollständige Aufklärung und die volle Härte des Rechtsstaates.

Polizisten brechen Urlaub ab

Die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten in Mecklenburg-Vorpommern wird verstärkt. Das kündigte Schwesig an. Weil die Bereitschaftspolizei aber auch ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt unterstützt, werden Polizistinnen und Polizisten aus ihren Weihnachtsurlaub zurückkommen müssen. Schwesig dankte ihnen dafür.

Solidarität mit Opfern

Der größte Weihnachtsmarkt des Landes in Rostock hat heute wie geplant um 11 Uhr geöffnet. Mit einer Schweigeminute soll um 19 Uhr Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen ausgedrückt werden. Der Veranstalter gab sich gegenüber NDR MV "fassungslos angesichts der grausamen Tat" in Magdeburg.

Man habe ausführlich mit der Polizei beraten und Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Die Linke) verweist auf das "sehr gute und ausgeklügelte Sicherheitskonzept für die Veranstaltung". Sie warnte außerdem davor, die Tat zu instrumentalisieren. "Noch stehen die Hintergründe der Tat nicht fest und deshalb sind Spekulationen fehl am Platze."

Weihnachtsmärkte gehen weiter

Auch in den anderen Städten des Landes ist man vom Sicherheitskonzept der dortigen Weihnachtsmärkte überzeugt. Neubrandenburg verweist darauf, dass Zufahrten durch Betonsperren gesichert seien. In Wismar seien die Zufahrten zum Marktplatz mit Balken versperrt. Dort wird die Polizeipräsenz jedoch verstärkt, heißt es. Die Beamtinnen und Beamten werden nun dauernd auf dem Markt präsent sein. Auch in Schwerin sind die Zufahrtsstraßen zum Weihnachtsmarkt gesichert. An drei Stellen soll mit Lkw-Blockaden nachgesteuert werden. Veranstalter Arno Teege wirft aber die Frage auf, was passiert, wenn der Markt vorbei sei, wie dann die Fußgängerzonen geschützt würden.

Ermittlungen in Magdeburg

Unterdessen gehen in Magdeburg die Ermittlungen nach der Tat weiter. Bisherigen Erkenntnissen zufolge soll ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast sein. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg (Sachsen-Anhalt) und sei den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden.

Weitere Informationen
Sachsen-Anhaltsministerpräsident Haseloff, Bundeskanzler Scholz und viele andere Politiker auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt © Jan Woitas/dpa Foto: Jan Woitas

Nach Anschlag in Magdeburg: Mittlerweile fünf Todesopfer

Am Tag nach dem Anschlag ist die Zahl der Toten gestiegen. Es gibt zudem mehr als 200 Verletzte. Kanzler Scholz besichtigte den Tatort. Mehr bei tagesschau.de. extern

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 21.12.2024 | 12:00 Uhr

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