Patriot-Systeme aus MV wurden nach Polen verlegt
Rund 200 Soldaten der Flugabwehrraketengruppen aus Sanitz und Bad Sülze sowie zwei Patriot-Systeme wurden Mittwoch und Donnerstag in den Südosten Polens verlegt. Sie werden dort für mindestens sechs Monate der NATO unterstellt.
Dutzende Militärfahrzeuge haben sich Mittwoch und Donnerstag durch Mecklenburg-Vorpommern in Richtung Polen bewegt. In fünf sogenannten Marschbändern mit insgesamt 100 Lastwagen sind zwei Feuereinheiten aus Mecklenburg-Vorpommern an die polnisch-ukrainische Grenze verlegt worden. Rund 200 Soldatinnen und Soldaten der Flugabwehrraketengruppen aus Sanitz (Landkreis Rostock) und Bad Sülze (Landkreis Vorpommern-Rügen) sowie zwei Patriot-Systeme wurden in den Südosten Polens verlegt. Das haben das Verteidigungsministerium und der Kontingentführer gegenüber dem NDR bestätigt. Sie werden dort für mindestens sechs Monate der NATO unterstellt.
"Wir haben dort den Auftrag einen der größten logistischen Umschlagpunkte in der Region zu schützen und werden diesen Schutzauftrag in den nächsten Tagen nahtlos von den bereits vor Ort befindlichen Kräften übernehmen. Wir werden den Schutzauftrag auch 24/7, also rund um die Uhr sicherstellen," erklärte Kontingentführer Oberstleutnant Christoph Schmaler, stellvertretender Kommandeur der Flugabwehrraketengruppe 21 in Sanitz. Er sei sehr stolz auf seine Soldatinnen und Soldaten, die innerhalb kürzester Zeit die Verlegung vorbereitet und durchgeführt haben. Aktuell sichert ein amerikanisches Kontingent das Drehkreuz, über das Waffen, Munition und Fahrzeuge in die Ukraine geliefert werden.
Patriot-Systeme bereits 2023 an der polnischen Grenze
Auf NDR Bildern war bereits am Mittwoch auf der A20 in Richtung Stettin zu sehen, wie Teile einer Patriot-Einheit durch Mecklenburg-Vorpommern transportiert wurden. Zudem waren viele Feldjäger, also die Militärpolizei der Bundeswehr, unterwegs. Dabei handelte es sich um die ersten drei Kolonnen, die sich auf den Weg nach Polen gemacht haben. Am Donnerstagmorgen sind zwei weitere Konvois in Sanitz gestartet. Die Patriot-Systeme aus Bad Sülze und Sanitz waren bereits 2023 für elf Monate in der Nähe des polnischen Zámosc stationiert.
Sicherung von logistischem Knotenpunkt in Polen
Erst vor wenigen Tagen hieß es aus dem Bundesverteidigungsministerium: Die Bundeswehr leiste ab Ende Januar einen Beitrag zum Schutz des Bündnisgebietes an der Ostflanke der NATO. Es handele sich um einen Auftrag "im Rahmen der NATO Integrated Air and Missile Defence (IAMD)". Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte dazu: "Wir werden einen logistischen Knotenpunkt in Polen schützen, der für die Lieferung von Material an die Ukraine von zentraler Bedeutung ist. Wir sichern also die Versorgung mit Fahrzeugen, Waffen und Munition."