Nordstreamsprengung: Auswirkung auf Ostsee und Atmosphäre
Internationale Untersuchungen geben erste Aufschlüsse über die Folgen der Nord Stream Explosion in der Ostsee im Jahr 2022. Die damals austretenden Gase konnten in 14 Prozent der Ostsee nachgewiesen werden.
Das Gas, das bei der Explosion der Nord-Stream-Pipelines 2022 in der Nähe von Bornholm freigesetzt wurde, hatte erheblichen Einfluss auf die globale Erderwärmung. Das ist das Ergebnis internationaler Untersuchungen, an denen auch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde beteiligt war. Sie wurden heute in der Wissenschaftszeitung "Nature" veröffentlicht. Das damals ausgetretene Methan hatte sich in rund 14 Prozent der gesamten Ostsee ausgebreitet. Im Wasser blieben laut der Studie aber nur rund zwei bis drei Prozent der rund 465.000 Tonnen Gas. Der überwiegende Teil ging in die Atmosphäre.
25 Prozent der deutschen jährlichen Methanemission
Methan gilt neben CO2 als das schädlichste Treibhausgas. Ökologisch sei zwar kein großer Schaden für die Ostsee entstanden, so Gregor Rehder vom Warnemünder Institut - allerdings entspreche das freigesetzte Gas etwa 25 Prozent der jährlichen Methanemission in Deutschland. Berechnungen hätten ergeben, dass durch die Methanfreisetzung ein Umweltschaden von rund 1,8 Milliarden Euro entstanden sei. Mit der Publikation in der "Nature" hofft Rehder, dass Nationen weltweit erkennen, dass nicht nur CO2-Ausstöße, sondern auch Methan-Ausstöße verringern müssen. Wie es zu der Explosion der Pipelines kam, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt.