Wismar: Lehrer sollen Abitur-Noten verbessert haben
Zwei Lehrkräfte an einem Gymnasium in Wismar sollen die Noten für mündliche Abitur-Prüfungen "nachgebessert" haben. Vorerst sind sie suspendiert.
In Wismar sind kurz vor Ende des Schuljahres zwei Lehrkräfte der Großen Stadtschule suspendiert worden. Das hat Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) bestätigt. Den Lehrkräften wird vorgeworfen, Schülern nach schlechten Ergebnissen in mündlichen Abitur-Prüfungen zu besseren Noten verholfen zu haben. Zuerst hatte die "Ostseezeitung" darüber berichtet.
Ministerium bekam anonymen Brief
Laut Oldenburg wurde das Ministerium zunächst durch einen anonymen Brief auf die mutmaßlichen Manipulationen aufmerksam. Zusätzlich hätten Lehrer das zuständige Staatliche Schulamt informiert. Das Schulamt prüft unterstützt vom Ministerium die Vorwürfe und mögliche arbeits- und dienstrechtliche Folgen für die beiden Lehrkräfte. "Wenn sich die Verdachtsfälle erhärten, dann wird es an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet", sagte Oldenburg dem NDR Nordmagazin. Die Staatsanwaltschaft entscheide über strafrechtliche Konsequenzen für Lehrer und eventuell beteiligte Eltern.
Müssen Prüfungen wiederholt werden?
Trotz der Suspendierung erhalten die beiden betroffenen Lehrkräfte ihre Bezüge. Wie viele Schülerinnen und Schüler von den Manipulationen profitiert haben sollen, teilte das Ministerium nicht mit. Solange die Fälle nicht aufgeklärt sind, kann es auch nicht sagen, ob die Prüfungen neu bewertet oder gar wiederholt werden müssen. Nicht bekannt ist zudem, warum die Lehrkräfte die Noten "nachgebessert" haben - sofern der Vorwurf überhaupt zutrifft.