Neubrandenburg: Gauck hält Festrede beim Dreikönigsverein
Der Dreikönigsverein Neubrandenburg hat beim traditionellen Benefizabend eine Spendensumme von mehr als 71.000 Euro gesammelt. Festredner der Veranstaltung war der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck.
Beim traditionellen Benefizabend des Dreikönigsvereins Neubrandenburg hat der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck zu mehr Gemeinsinn und Toleranz aufgerufen. Als Festredner der Veranstaltung im Haus der Kultur und Bildung forderte Gauck vor rund 530 Gästen, sich mehr für die Demokratie einzusetzen und für sie zu kämpfen. Der Abend hatte mit einer Schweigeminute für den im Oktober verstorbenen langjährigen Vorsitzenden des Dreikönigsvereins, Rainer Prachtl, begonnen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) würdigte neben der Arbeit des Vereins auch den scheidenden Oberbürgermeister Neubrandenburgs, Silvio Witt (parteilos), der im Mai sein Amt aufgibt.
Verein dankt den vielen Spendern
Zum Dreikönigstag konnte der Dreikönigsverein eine Spendensumme von mehr als 71.000 Euro vermelden. Dies gab der Geschäftsführer des Vereins, Markus Bitto, bekannt. "Wir danken jedem Spender, der uns hilft, unsere Aufgaben im Sinne der Menschlichkeit zu erfüllen", sagte Bitto. Besonders hob er hervor, dass die hohe Summe in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zustande kam: "Uns ist bewusst, dass es den Bürgern und den Unternehmen nicht immer leichtfällt, Geld zu geben."
Spenden für die Hospizarbeit
Der Großteil der Spenden fließt in die Hospizarbeit des Vereins. Der Dreikönigsverein betreibt das stationäre Hospiz in der Neubrandenburger Lindenstraße und bietet zudem mobile Hospizarbeit mit ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern an. Nach einem Wasserschaden im vergangenen Jahr waren aufwändige Sanierungsarbeiten am Hospiz erforderlich geworden. Bitto betonte, dass ohne die großzügigen Spenden solche unplanmäßigen Belastungen kaum zu bewältigen wären.
Benefizabend hat lange Tradition
Der Dreikönigsverein, 1991 gegründet, fühlt sich nach eigenen Angaben der christlichen Tradition verpflichtet und ist zugleich offen für alle Menschen. Neben der Hospizarbeit setzt der Verein seine Spenden auch für Jugend- und Bildungsprojekte ein, darunter den Austausch zwischen deutschen und israelischen Jugendlichen. Der Benefizabend, der alljährlich stattfindet, hat eine lange Tradition und brachte in der Vergangenheit zahlreiche prominente Redner nach Neubrandenburg, darunter Angela Merkel, Wolfgang Schäuble und Michail Gorbatschow.